Gera. FFC Gera hält im Landespokal gegen den FF USV Jena II gut mit. Der Verein hat sich des Nachwuchses wegen in die Landesklasse zurückstufen lassen

Das hatte man schon anders erlebt. Dass die Geraerinnen im Landespokal gegen den FF USV Jena II meist chancenlos sind, daran hatte sich der neutrale Beobachter gewöhnt. Im Thüringer Pokalendspiel 2015 unterlag der Gastgeber mit 0:7. Ein Jahr später gab es auf dem Heinrichsgrüner Kunstrasen im Viertelfinale gar eine 0:18-Pleite. Diesmal zog sich der FFC Gera sehr achtbar aus der Affäre.

Im Achtelfinale in Liebschwitz unterlag der Wahl-Landesklassist lediglich mit 0:4 und schied erhobenen Hauptes aus. „Wir haben auf dem großen Platz in Liebschwitz versucht, die Räume eng zu machen. Die defensive Grundeinstellung war von vornherein klar. Wir haben gut verschoben und auch in Sachen Kraft in der zweiten Hälfte kaum nachgelassen“, war FFC-Kapitän Alexandra Kliemank mit der Leistung des eigenen Teams zufrieden.

Dass man den Regionalliga-Fünften, der mit der aus Ronneburg stammenden Bianka Passeck in der Startformation angetreten war, nicht ernsthaft würde herausfordern können, war angesichts des Zwei-Klassen-Unterschieds, der im Frauenfußball noch von viel größerer Bedeutung als bei den Männern ist, von vornherein klar. „Kämpferisch haben wir toll dagegen gehalten und uns mit einem achtbaren Ergebnis belohnt. Freilich konnten wir kaum einmal für Entlastung nach vorn sorgen. Hinten standen wir aber recht gut. Torfrau Juliane Kremke hat mit guten Paraden noch das eine oder andere Gegentor verhindert“, so Alexandra Kliemank. Mit Justine Schlebe, Nele Pleininger und Pia Reuter wuchsen auch drei ganz junge Spielerinnen in den 90 Minuten über sich hinaus. „Um die Jugend an den Frauenfußball heranzuführen, haben wir uns freiwillig in die Landesklasse zurückstufen lassen. Das nimmt etwas den Leistungsdruck und stärkt die Spielfreude. Für uns war dieser Schritt richtig“, äußerte sich die Geraer Spielführerin. I

n der Landesklasse dominiert der FFC Gera bisher. Das Trainergespann mit Christoph Blaurock und Alwin Kontauts durfte sich bisher über vier klare Siege gegen die SG Löbichau (8:0), die SG Eisenberg (4:0), die Saalfeld Titans (5:1) und den 1. FC Greiz (7:1) freuen. Damit ist man derzeit Tabellenzweiter, hat aber noch zwei Nachholespiele beim FC Einheit Bad Berka am kommenden Sonnabend und daheim gegen den VfB Oberweimar (1. Dezember) auszutragen.

Als Spitzenreiter will man gern überwintern, den eingeschrittenen Weg fortsetzen und dann im Frühjahr in Ruhe über eine eventuelle Rückkehr in die Verbandsliga entscheiden. Sportlich hat man dazu auf alle Fälle das Zeug, wie das Pokalspiel gegen die Jenaer Bundesliga-Reserve eindrucksvoll bewies.