Bad Langensalza. Markus Fromm ist die Stimme bei den Heimspielen des Fußball-Verbansligisten FSV Preußen Bad Langensalza.

Zu einem schönen Fußballerlebnis gehört oft auch ein redegewandter Stadionsprecher. Beim FSV Preußen Bad Langensalza übernimmt diese Aufgabe seit Jahren Markus Fromm.

Stellen Sie sich doch zunächst selber vor...

Ich werde am 23. Februar 30 Jahre alt und habe in Nordhausen Public Management studiert. Die Zeit danach habe ich für Reisen genutzt und nebenbei auch schon während des Studiums als Stadtführer in Bad Langensalza gearbeitet.

Apropos reisen, Ihr ausgedehnter Südamerika- Trip hat sich herumgesprochen. Wie kam es dazu?

Ein Hobby von mir ist das „Groundhopping“, also möglichst viele verschiedene Stadien zu besuchen und kennen zu lernen. Ich hatte mir vorgenommen, Südamerika als wohl intensivste Fußballregion der Welt zu entdecken. So war ich von Januar bis Juni 2019 dort. Aber das ist schon wieder Stoff für eine eigene Geschichte.

Aktuell sind Sie aber in einem anderen Bereich tätig?

Ja, seit 2016 bin ich beim Kreissportbund als „Regionale Fachkraft für Integration durch Sport“ angestellt und habe in dieser Funktion häufig Kontakt mit den Sportvereinen des Kreises. Das macht mir richtig Spaß. Es geht darum, Migranten durch Sport zu integrieren. Dabei bin ich so etwas wie die Schnittstelle zwischen den Migranten, den Institutionen und den Sportvereinen. Wir arbeiten mit 25 Vereinen gut zusammen und auch die Vereine haben großes Interesse an motivierten und aktiven neuen Mitgliedern.

Gibt es da noch ein Privatleben?

Klar, ich bin seit drei Jahren mit meiner Freundin Nadin zusammen und ich bin ihr sehr dankbar, dass sie so viel Verständnis für meine Hobbys aufbringt. Das ist sicher manchmal nicht einfach.

Wie kamen Sie zum Fußball?

Mein Vater Ronald ist glühender Fußballfan und hat mich früh ins Stadion mitgenommen. Von der F- bis zur D-Jugend habe ich für den FSV Preußen gespielt. Ab 2008 habe ich eine Fangruppe initiiert, die die Preußen zu Hause und auswärts unterstützt hat. An unseren einzigartigen Gesang erinnern sich noch viele Zuschauer.

Wie wird man mit diesem Hintergrund Stadionsprecher?

Im Jahr 2010 suchte der Vorstand nach dem Aufstieg der 2. Mannschaft einen Sprecher und hat mich gefragt. Als 2012 Sportfreund Koch, der Stadionsprecher der 1. Mannschaft, überraschend aufgrund beruflicher Belastungen aufhörte, wurde ich gebeten, ob ich auch bei der 1. Mannschaft ans Mikro gehen kann. Und da bin ich jetzt seit mehr als sieben Jahren.

Was waren für Sie die Höhepunkte ihrer Sprechertätigkeit?

Einerseits sind da natürlich die Spiele gegen prominente Gegner: Das Pokalspiel gegen Jena, die Freundschaftsspiele gegen Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen, andererseits einige Aufstiege und Derbys gegen Union Mühlhausen. Einmal bin ich in der niedrigen Sprecherkabine aufgesprungen und mit dem Kopf gegen die Decke geknallt. Meine Pudelmütze, die mittlerweile mein Markenzeichen ist, hat mich da vor schlimmerem bewahrt.

Kann man Sie auch außerhalb des Stadions der Freundschaft am Mikrofon erleben?

Ja, inzwischen wurde ich auch bei Laufveranstaltungen, beim Brunnenfestumzug oder auch ganz kurzfristig beim letztjährigen Salzacup eingesetzt. Ich mache das sehr gern und es macht mir immer wieder Spaß.

Wie stellen Sie sich ihre Zukunft vor?

Ich möchte auf jeden Fall in Bad Langensalza bleiben. Die Arbeit gefällt mir sehr und auch die Gemeinschaft beim FSV Preußen. Und privat läuft es auch gut, warum sollte ich als weggehen? Und wenn das neue Sozialgebäude im Stadion der Freundschaft kommt, dann habe ich vielleicht sogar einen Sprecherbalkon.