Eisenach. Der um den Klassenerhalt ringende Handball-Zweitligist gastiert am Freitag bei Aufstiegsanwärter TuS Nettelstedt-Lübbecke.

Bei Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach war nach dem 31:24-Erfolg über den TuS Fürstenfeldbruck deutliches Aufatmen vernehmbar. „Man hat gemerkt, wie die Last abfiel“, beschrieb Kapitän Alexander Saul. Die Wartburgstädter verbuchten zwei wichtige Zähler in Sachen Klassenerhalt. Am Freitag sind die Thüringer ab 19.30 Uhr in der Merker-Arena in Lübbecke gefordert, wobei im Spiel gegen Gastgeber TuS Nettelstedt-Lübbecke zwei Teams mit unterschiedlicher Ausrichtung aufeinandertreffen.

Der TuS Nettelstedt-Lübbecke punktete zuletzt beim Tabellenführer HSV Hamburg durch ein 25:25. Fast wären es sogar zwei Zähler geworden, Lutz Heiny hatte die Ostwestfalen zehn Sekunden vor dem Abpfiff mit 25:24 in Führung gebracht, doch Leif Tissier glich für die Hansestädter zwei Sekunden vor der Sirene noch aus. Der TuS beendete die englische Woche mit 5:1 Zählern und hat im Aufstiegsrennen wieder Lunte gerochen. Der Rückstand zum aus dem HSV Hamburg und dem VfL Gummersbach bestehenden Spitzenduo ist nach Minuszählern auf vier Punkte geschrumpft.

„Wir haben in Hamburg unseren guten Lauf bestätigt, viel Mut gezeigt und bewiesen, dass wir uns vor Niemandem verstecken müssen“, konstatierte Emir Kurtagic, der Coach des Tus N-Lübbecke, der vor der Saison seinen Kader mit zehn Neuzugängen kräftig umgekrempelt hatte. Der „gute Lauf“ soll mit einem Heimsieg über den ThSV Eisenach fortgeführt werden. „Wir haben das Hamburg-Spiel ad acta gelegt, den Fokus seit Wochenbeginn voll auf die Partie gegen Eisenach gelegt. Jedes Spiel in der 2. Liga ist schwer, jede Mannschaft ist in der Lage, jeder Mannschaft Probleme zu bereiten. Auch gegen Eisenach müssen wir das Maximum abrufen“, betont Kurtagic, der im Angriffsmodus auf die Tabellenspitze bleibt. Personell kann er aus dem Vollen schöpfen. Mit Linksaußen Tom Skoblien steht der Top-Torjäger der Liga (112 Treffer) in seinen Reihen. Die Rollenverteilung dürfte vor dem Anpfiff klar sein.

„Der TuS Nettelstedt-Lübbecke ist zweifellos einer der stärksten Mannschaften der Liga, körperlich sehr robust, die Abwehr um Marko Bagaric ausgesprochen stabil“, erklärt Eisenachs Trainer Markus Murfuni. In Benas Petreikis (ehemals Aue) und Roman Becvar (ehemals Elbflorenz) stehen zwei exzellente Spielmacher in den Reihen der Ostwestfalen, die beim Hinspiel in Eisenach in der Schlussphase von ihrem gut besetzten Kader profitierten und die Werner-Aßmann-Halle als 29:27-Sieger verließen. Für enorme Durchschlagskraft aus dem Rückraum sorgen der vom VfL Gummersbach gekommene Florian Baumgärtner, der von der HSG Nordhorn-Lingen gekommene Lutz Heiny und Valentin Spahn. „Die Trauben werden für uns am Freitag sehr hoch hängen, doch wir treten die Reise mit der Prämisse an, was mitzunehmen“, erklärt Markus Murfuni. Als Außenseiter könne sein Team befreit aufspielen. „Wir wollen so lange wie möglich die Hausherren ärgern. Gelingt es uns, unser Tempospiel mit wenigen Fehlern aufzuziehen, könnte sich eine Chance auftun“, so Markus Murfuni mit dem Blick auf Freitagabend.

Der ThSV Eisenach wird wahrscheinlich in der Formation des Sieges über den TuS Fürstenfeldbruck auflaufen. Die Regieposition werden sich die jungen Martin Potisk (22 Jahre) und Jannis Schneibel (20) teilen. Am Kreis wird vornehmlich Neuzugang Peter Walz in seinem dritten Pflichtspiel-Einsatz gefragt sein. Linksaußen Ivan Snajder bewies zuletzt große Treffsicherheit, darauf hofft der ThSV Eisenach auch am Freitagabend. Der Onlinesender sportdeutschland.tv überträgt wie gewohnt live im Netz.