Gospenroda. Kreisoberliga: Mit dem 1:0-Heimsieg im vorgezogenen Spiel gegen Ifta holt sich Gospenroda/Dippach die Tabellenführung zurück.

Im Festzelt am Ortseingang läutete der Gospenrodaer Karnevalsverein am Samstagabend wieder zu untypischer Zeit seine „fünfte Jahreszeit“ ein. Für die passende gute Laune sorgten schon einige Stunden zuvor am anderen Ende des Dorfes auf dem Waldsportplatz die Kreisoberligafußballer – dank Robby Rothe. Der 21-Jährige sicherte mit seinem goldenen Tor den minimalistischen Sieg gegen die SG Ifta/Scherbda, wodurch die Gospenroda-Dippacher im Aufstiegsrennen vorlegten und weiter vom Double träumen dürfen.

Das Sessions-Motto des Gospenrodaer Fußball-Elferrates war klar – „Jetzt erst recht“. Nach den beiden Dämpfern (1:3 in Mosbach, 2:2 gegen Westring Gotha) war das Team im vorletzten Punktspiel der Saison unter Zugzwang, hielt dem Druck aber stand. „Ein großes Lob an die gesamte Truppe. Die Jungs haben Charakter bewiesen und von Anfang an gezeigt, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollen“, freute sich Trainer Olaf Gabriel. Besonders hob er Patrick Lorenz hervor. Der Heringer rückte ins Abwehrzentrum, wo er einsatzstark und routiniert zu Werke ging, so den verletzten Benjamin Glock eins zu eins ersetzte. Auch deshalb waren Torchancen für Ifta im gesamten Spiel Rarität.

Dagegen hätte der Gastgeber schon beim forschen Start in Führung gehen können. Doch Jonas Trostmann bugsierte eine Freistoß-Flanke aus vollem Lauf drüber (3.) und nach einem Dribbling von Til Zarschler – er spielte, obwohl noch leicht angeschlagen – traf Robby Rothe den Pfosten (10.). Anschließend bekam der Gast mehr Ordnung in seine Hintermannschaft und hielt das Geschehen weg vom Sechzehner. Bis auf die 34. Minute. Da eroberte Zarschler den Ball, passte zu Rothe, der in den Strafraum eindrang und etwas überhastet das Ziel verfehlte. Als sich Ifta etwa zehn Minuten zuvor erstmals gekonnt über den linken Flügel in Szene setzte, meinte Torhüter Björn Wallstein: „Ein bisschen Fußballspielen können wir ja doch noch.“ Freilich blitzte das bei der weit von der Herbstform entfernten, ersatzgeschwächten Eintracht (ohne Leinhos, K. Schwanz, Krebs) nur selten auf. Lange Bälle und weite Abschläge von Wallstein waren das biedere Rezept, wobei immer wieder Philipp Luhn gesucht wurde. Der Youngster war eifrig, spielte stark, war insgesamt in der Spitze aber zu sehr auf sich gestellt. Nach einem Gospenrodaer Fehlpass war es auch Luhn, der Iftas größte Torchance einfädelte, bei der Damian Wallstein den Ball nicht an Björn Rinn vorbeibrachte (54.).

Gospenroda drückte nach dem Wechsel wieder aufs Gaspedal. Der eingewechselte Marcus Hohmann (er kam von der Arbeit) sorgte für frischen Wind und war Ausgangspunkt für den Führungstreffer (55.). Drangvoll setzte er sich zunächst gegen Christian Schwanz durch, schlug einen Haken und schoss, doch der Iftaer Verteidiger konnte gerade noch blocken. Die Kugel landete bei Rothe, der direkt von der Strafraumkante abzog und Sekundenbruchteile später mit einem Luftsprung das so wichtige 1:0 feierte. Wallstein war noch dran, konnte den scharfen Flachschuss aber nicht entscheidend abwehren. Anschließend verhinderte der Iftaer Schlussmann mit zwei Glanzparaden bei Mirtschinks Freistoß (64.) und Hohmanns Kopfball aus Nahdistanz (65.) die Entscheidung. Wallsteins Vorderleute waren offensiv zu keiner Antwort mehr fähig und wussten sich hinten in der Schlussphase oft nur mit Fouls (speziell gegen den flinken Pfaff) zu retten. Dass das Ergebnis zu knapp ausfiel, war Gabriel am Ende egal. Auch dieses 1:0 reichte, um wieder ganz oben zu thronen – zumindest vorläufig.

SG Gospenroda: Rinn, Trostmann, Stark (46. Hohmann), Eichholz, Vockenberg (84. Köhl), Mirtschink, Rothe, Lorenz, Lusky, Zarschler (79. Kümmel), Pfaff. Ifta: B. Wallstein – Wiegand, Schwanz, Klee, Kaufmann (56. Kühn), Raddau, M. Schwanz, Carsten Glock, Menzel, D. Wallstein (64. Uth), Luhn (80. Brambach).SR: Hahn (Buttlar), Z: 120, Tor: 1:0 Rothe (55.).