Jena. Jenas Coach Schmitt fordert im Ostderby gegen Favorit Rostock höchste Laufbereitschaft

Es ist kalt geworden im Paradies. Temperaturen nahe am Gefrierpunkt, eisiger Wind am Donnerstag. Doch da gibt es die Erinnerung an den 3. November vor einem Jahr, der die tristen Tage für den Drittliga-Letzten FC Carl Zeiss freundlicher aussehen lässt. In der Nachspielzeit köpft Vincent Louis Stenzel ein. 1:1 – ein Punkt gegen Hansa Rostock, einer, der Mut macht.

Dass es genau ein Jahr danach zu einer Neuauflage dieses Ostderbys kommt, schreibt das Drehbuch der 3. Liga. Mit dem Zusatz, dass den Jenaern das Wasser nach einem Saisondrittel am Kinn steht. Es bedarf mehr als eines Mutmachers.

Auf ein Ergebnis, das seinen Vorstellungen entspricht, will sich Rico Schmitt im dritten Punktspiel als Jenaer Chef-Trainer nicht festlegen. Die Sehnsucht nach einem Sieg ist riesig. Doch die Lage nach 13 Partien ohne Erfolg macht es schwer, einen Erfolg am Sonntag zu erwarten. Die Voraussetzungen könnten gegensätzlicher kaum sein. Auf der einen Seite das Schlusslicht, auf der anderen der Sechste, das Team der Stunde mit acht Partien ohne Niederlage. Jena – 2 Punkte, Hansa – 22. Dass Rico Schmitt mit Hansa von einem Team spricht, das für den Aufstieg zusammengestellt wurde, verdeutlicht die Unterschiede. Aber auch diese Mannschaft sei nicht unschlagbar, sagt der 51-Jährige vor der 78. Ausgabe des Traditionsduells. Das 2:1 im Rückspiel der Vorsaison im April hübscht die FCC-Bilanz auf. Saisonübergreifende Vergleiche aber verbieten sich.

Jenas Trainer ist ohnehin keiner, der zurückschaut. Kurz arbeitete er am Freitag den Rückschlag bei Uerdingen auf (0:2). „Wir haben die Dinge intern besprochen, was wir definitiv besser machen können. So einen Auftritt wollen und können wir uns nicht mehr leisten“, sagte der Coach, um sogleich auf das Sonntagsduell überzugehen.

Rico Schmitt erwartet eine Reaktion: „Wir müssen zeigen, dass wir uns wehren.“ Er fordert Mut, Aggressivität, und Durchsetzungskraft an den Tag zu legen. So wie beim 1:1 gegen Würzburg. „Wir brauchen höchste Laufbereitschaft am Sonntag. Wir spielen gegen eine Spitzenmannschaft.“

Umso schmerzhafter ist ein weiterer Rückschlag für das Schlusslicht. Maximilian Rohr war am Mittwoch im Laufduell so unglücklich gestürzt, dass er sich eine Schlüsselbeinfraktur zuzog und mehrere Wochen ausfällt. Der 24-Jährige, der bereits operiert worden ist, reißt eine Lücke. „Das heißt, wir müssen die Reihen schließen, näher zusammenrücken. Wir haben Alternativen“, sagt er mit Blick auf die Offensive, aber auch im Wissen, dass die Not aufgrund von Verletzungen in der Defensive am größten ist. Deshalb hat der Verein aus der zweiten Mannschaft für David Schirner und Paul Fromm eine Spielberechtigung für die dritte Liga erteilen lassen. Inwieweit sie spielen, ist offen. Und ebenso, ob Julian Günther-Schmidt seinen Wiedereinstand geben wird. Wie Tim Kircher trainiert der 25-Jährige seit Dienstag wieder mit. Schmitt spricht von einer Frage der Vernunft. Nach drei Tagen gelte es abzuwägen, um nicht unter Umständen eine weitere Verletzung mit längerer Ausfallzeit zu riskieren, erklärt der Trainer. Er nimmt alle in die Pflicht, um Hansa am Sonntag eisigen Gegenwind zu bieten.

Eine Frage der Einstellung.

FC Carl Zeiss Jena – Rostock, So. 14 Uhr

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