Kommentar zur Absage der Olympischen Spiele und zur Unvernunft der Deutschen Fußball Liga

Angesichts der tobenden Corona-Pandemie ist es die einzig richtige Entscheidung, die Olympischen Spiele aufs kommende Jahr zu verlegen. Viele Sportler weltweit sind von Sperrungen der Sportstätten betroffen und könnten sich nicht regulär auf die Wettbewerbe vorbereiten. Zudem würde ein Treff von Sportlern aus der ganzen Welt möglicherweise eine neue Corona-Welle beflügeln.

Der Beschluss, das Sportereignis zu verschieben, ist vernünftig im Sinne der Gesundheit, aber trägt auch der olympischen Verantwortung Rechnung. Leider regieren hingegen in der Fußball-Bundesliga noch immer die Euro-Zeichen in den Augen. Die Macher der Deutschen Fußball Liga (DFL) müssen die Realitäten anerkennen, anstatt sich von Termin zu Termin für einen vermeintlichen Wiederstart zu schleppen. Nun sollen die Bundesligen bis Ende April pausieren. Danach will die DFL das Programm mit Geisterspielen auf Teufel komm’ raus durchpeitschen.

Denken die Funktionäre nur ans Geld? Was passiert, wenn ein Team nach einem Corona-Fall im Mai in Quarantäne muss? Wie soll dann Chancengleichheit herrschen? Nein, es bleibt nur ein Weg: Der sofortige Stopp aller Fußballligen. Die Vereine können auch die Stars in der Bundesliga auf Kurzarbeit setzen. Die Vereine der dritten Liga sind in dieser Sache schon einen Schritt weiter. Der FC Carl Zeiss Jena beispielsweise hat seine Spieler, Trainer und Betreuer in Kurzarbeit geschickt – alle haben zu der Maßnahme eingewilligt.

In der Bundesliga ist nun auch ein Zeichen der Spieler gefragt, um ihre Klubs zu retten. Aufgrund der Obergrenzen beim Kurzarbeitergeld wird das zwar nicht die exorbitanten Summen in die Haushaltskasse spülen wie üblich. Aber erstens haben viele Bundesliga-Spieler über die Saison schon gut verdient. Und zweitens: Viele andere Menschen müssen sich derzeit beschränken. Es gibt keinen Ausweg: Saison beenden und die neue starten, wenn es gesundheitlich zu vertreten ist.