Jena. Dem Jenaer Sportdirektor Tobias Werner ist ein guter Griff gelungen: Kevin Kunz überzeugt – und ist nun richtig in Jena angekommen.

Kevin Kunz nimmt seinen Job als Torhüter beim FC Carl Zeiss Jena sehr ernst. Nicht nur im Training oder den Videositzungen bereitet er sich auf den nächsten Gegner vor, sondern auch im Heimstudium.

„Ich schaue mir alle Zusammenfassungen zu den Gegnern an, studiere die Größen der Gegenspieler und ihren bevorzugten Fuß, damit ich weiß, was mich erwartet“, berichtet der 30-Jährige, der deutlich sicherer auftritt als die Torhüter der vorigen Saison. Kunz wechselte vom SSV Jahn Regensburg aus der zweiten Liga in die Regionalliga. Für Kunz war es zwar in Sachen Liga ein Schritt zurück, aber vor allem der Schritt zurück auf den Fußballplatz, zurück zu einem Stammplatz im Tor.

Das Leben als Ersatztorwart: „Das ist auch anstrengend“

Beim Zweitligisten befand sich Kunz in der Rolle des zweiten Torwarts. „Ich hatte wieder Bock zu spielen und noch ein bisschen enger an der Mannschaft dran zu sein“, sagt er. Zwar fahre man als Ersatzmann auch immer im Bus mit zu den Spielen, trage aber nicht so viel Verantwortung. „Man wartet immer auf den Moment, zu dem man zu 110 Prozent bereit sein muss. Das ist auch anstrengend“, räumt er ein. Besser findet er die Position auf dem Feld, gern auch in Spielen, in denen er regelmäßig geprüft wird. „Es ist echt geil, wieder zu spielen und die Schlachten zu schlagen.“

Das Jenaer Team schätzt er als spielstark ein. „Wir kommen übers Spielerische, sind aber körperlich nicht unterlegen“, sagt Kunz und lobt den Mix aus jungen und erfahrenen Akteuren. Als Favoriten benennt er sein Team nicht. „Natürlich gibt es andere Kaliber als uns in der Liga“, sagt der Keeper, der nach sechs Wochen im Hotel endlich eine Drei-Raum-Wohnung in Jena gefunden hat. „In Regensburg war es schon schwierig, etwas zu finden. Aber in Jena noch schwieriger.“

So geht der Verein mit der Roten Karte für Maurice Hehne um

Während der Torwart natürlich im Kader fürs Spiel am Sonntag gegen den Greifswalder FC (Anstoß 13 Uhr) steht, fehlen Maximilian Krauß und Elias Rosner. Maurice Hehne muss nach seiner Roten Karte weiter aussetzen. Der Klub verwirft eine Berufung gegen die vom Sportgericht verfügte Sperre von drei Spielen, weil ein Ergebnis frühestens nächste Woche vorliegt. Ugar Tezel, der nach seiner Verletzung die komplette Woche trainieren konnte, steht hingegen als Option bereit, wie Trainer Andreas Patz sagt. Der Greifswalder FC sei kein typischer Aufsteiger, habe 14 teils sehr gute Spieler geholt. Gefahren sieht Patz bei den Standards der Gegner: Auch der Torwart ist gefordert. Gut informiert hat er sich zum Glück.

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