Jena. Das kommt auf den Thüringer Fußball-Regionalligisten am Sonnabend im Ost-Duell gegen den Chemnitzer FC zu:

Die Ausgangslage: Es ist das Duell der Drittliga-Absteiger. Der FC Carl Zeiss hat den Neuanfang bisher besser gemeistert, sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gefunden und liegt dank vier Liga-Siegen in Folge auf dem dritten Platz in der Tabelle (15 Punkte). Die Chemnitzer, die schon ein Spiel mehr als die Thüringer bestritten haben, sind Elfter mit elf Punkten. Zuletzt gab es für die Mannschaft von Trainer Daniel Berlinski aber zwei Erfolge – gegen den Berliner AK (4:2) und im Sachsenpokal gegen Oberligist Grimma (5:1).

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Der Gegner: Der einmalige DDR-Meister aus Sachsen hat gerade in den vergangenen Jahren eine bewegte Zeit hinter sich. 2018 mussten die Chemnitzer Insolvenz anmelden, stiegen in die Regionalliga ab. Nur ein Jahr später erfolgte der Wiederaufstieg, ehe es nach der abgelaufenen Saison wieder eine Liga tiefer ging. Zusätzlich sorgte der Klub, aus dessen Jugend der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack hervorging, immer wieder für Negativschlagzeilen: Einerseits durch Querelen wegen der Insolvenz, andererseits durch den Skandal um Stürmer Daniel Frahn, dem Kontakte zur rechtsextremen Fanszene nachgesagt wurden. Mittlerweile ist bei den Chemnitzern aber wieder weitestgehend Ruhe eingezogen.

Die letzten Duelle: In der vergangenen Saison in der 3. Liga entschieden die Chemnitzer beide Partien für sich, gewannen mit 3:2 und 1:0. Der letzte Pflichtspielsieg der Thüringer gelang 2006 in der damaligen Regionalliga Nord. Beim 3:1 mit von der Partie war unter anderen Jenas heutiger Sportdirektor Tobias Werner. In der Gesamtbilanz haben die Thüringer leicht die Nase vorn. In 83 Duellen gab es für den FC Carl Zeiss 31 Siege bei 25 Unentschieden und 27 Niederlagen.

Das sagt Jenas Trainer Dirk Kunert zur Partie: „Chemnitz steht nicht auf der Position, auf der sie stehen könnten oder sollten. Ich denke, dass der Kader besser ist. Sie hatten als Absteiger die gleichen Probleme wie wir. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, wo wir trotzdem den Tick besser sein wollen. Es geht darum, weiter in der Spur zu bleiben. Wir sind gut vorbereitet und wollen Chemnitz schlagen.“

Der Kader des FC Carl Zeiss: Zum ersten Mal in dieser Saison hat Trainer Kunert alle Spieler an Bord. Zuletzt mussten beim Trainingsspiel elf gegen elf sogar zwei Mann zuschauen. Trotz der Erfolgsserie zuletzt ist aber mit dem einen oder anderen Wechsel in der Startformation zu rechnen. Stürmer Fabian Eisele, der erst kurz vor Ende der Transferperiode Anfang Oktober verpflichtet wurde, steht vor seinem Debüt. Auch Rückkehrer Matti Langer, auf den Kunert große Stücke hält, ist ein Kandidat für die Startformation, auch wenn es bei ihm noch nicht für 90 Minuten reichen dürfte.

Mehrfaches Wiedersehen: Jenas Zugänge Matti Langer und Maximilian Oesterhelweg kickten in der vergangenen Saison noch für den Chemnitzer FC. Für die Sachsen spielen die Ex-Jenaer Andis Shala und Robert Zickert.

Die Zuschauer: Trotz der gestiegenen Zahl an Corona-Erkrankten in Deutschland dürfen wie zuletzt 1256 Zuschauer ins Stadion. Damit haben erneut nur die Dauerkartenbesitzer des FC Carl Zeiss die Möglichkeit, die Begegnung live zu verfolgen. Gästefans sind nicht erlaubt. Die Tageskassen bleiben geschlossen. Im Stadion muss permanent ein Mund-Nase-Schutz getragen werden.

Anstoß: 13.30 Uhr beginnt die Partie am Sonntag im Ernst-Abbe-Sportfeld.

Fernsehen: Das MDR überträgt die Begegnung im Livestream über seine Internetseite.

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