Geraberg. Thüringenligist plant neue zweite Mannschaft, erhält ein neues Sozialgebäude und baut einen Kunstrasen-Bolzplatz

Der Fußball ruht. Wie lange noch, weiß keiner. Dennoch werden beim Fußball-Thüringenligisten SpVgg. Geratal Pläne geschmiedet, große im Umfeld. In der Saveway-Arena wird gebaut – umfangreich. So wird ein neues zweigeschossiges Sportlerheim im Freiraum zwischen den beiden Fußballplätzen entstehen. Der Bürgermeister der Geratal-Gemeinde Dominik Straube: „Der Baubeginn ist in diesem Jahr mit einem Kostenvolumen von 1,5 Millionen Euro geplant.“

Außerdem werde im Bestandsgebäude parallel zum Rasenplatz der Sanitärtrakt an der Kegelbahn grundlegend erneuert. Die in die Jahre gekommenen Umkleiden, Duschen und die Heizanlage werden noch 2021 ebenso erneuert, versichert der Bürgermeister. Diese beiden Projekte wurden noch von der Altgemeinde geplant und können nun von der Gemeinde Geratal auch umgesetzt werden.

Das dritte Bauprojekt ist ein Kunstrasenbolzplatz, der hinter dem anderen Tor des Rasenplatzes, nahe der Tankstelle entsteht. Dieser wird zum Großteil über Lottomittel finanziert. Der Rest soll von Verein und Sponsoren kommen. „Im Moment laufen die Baugenehmigungsverfahren. Sobald der Schnee weg ist, sollen die Erdarbeiten beginnen“, so das Vorstandsmitglied der SpVgg. Geratal, Frank Morgenstern. Bodenvorarbeiten und Unterbau sollen mit Hilfe der Gemeinde umgesetzt werden.

Der fest installierte „Soccer Ground“ ist vergleichbar mit den Minispielfeldern, die zur Fußball-WM 2006 tausendfach in Deutschland entstanden, 20 x 13 Meter groß. Allein das Bandensystem hat, je nach Spielfeldgröße, einen Preis von etwa 10.000 Euro. Der Kunstrasen kostet um 15.000 Euro. Zusätzliche Kosten fallen auch für Tore (700 Euro) und für Fangnetze (etwa 1000 Euro) an. und auch ein Flutlicht wäre perspektivisch möglich. 20.000 Euro will der Verein über Sponsoren beisteuern.

Auch sportlich wird bei der SpVgg. Geratal gebastelt. Neben drei Abgängen wurde mit dem hoffnungsvollen 18-jährigen Oskar Sennewald ein Winterzugang verpflichtet. Der Offensivspieler kehrt zurück. Im C-Junioren-Alter spielte er erst zu Germania Ilmenau, dann ab 2019 für Wacker Gotha jeweils in der Verbandsliga. Im ersten A-Junioren-Jahr kam er für Wacker auf zehn Einsätze und elf Tore. 2020/2021, in der unterbrochenen Saison gelangen ihm in vier Begegnungen für den Tabellenführer der Staffel 2 zehn Treffer. Geratal-Trainer Robin Keiner. „Wir sind schon seit Sommer an ihm dran. Er bringt Offensivqualitäten mit, die wir gut gebrauchen können.“

Verlassen hat den Thüringenligisten der 31-jährige Mittelfeldspieler Joaquin Ñañez, der in sein Geburtsland Argentinien reiste. Gouan Mohammad ging zurück nach Erfurt und der 21-jährige Nick Wollschläger verabschiedete sich eher überraschend. Er hat noch keinen neuen Verein. Perspektivisch soll wieder eine zweite Mannschaft aufgebaut werden. Die musste Sommer 2019 in enormer Personalnot nach internen Querelen aus dem Spielbetrieb der Kreisoberliga genommen und aufgelöst werden.
Friedel Kirst, der seit 28. September amtierende neue Präsident des Vereins, betont die Notwendigkeit eines leistungsstarken Unterbaus. „Wir brauchen eine zweite Mannschaft, auch um den weniger eingesetzten Spielern der Thüringenliga-Mannschaft Spielpraxis bieten zu können und für Junioren, die in den Männerbereich aufrücken und nicht gleich in der Thüringenliga Fuß fassen können“, sagt Kirst.

Überstürzt werden soll nichts. „Zwei drei Spieler wachsen aus dem A-Junioren-Jahrgang heraus. Im Moment suchen wir ein paar weitere Spieler, um schon in der neuen Saison mit einer Mannschaft in die Punktspiele starten zu können“, so Frank Morgenstern.

Gesucht werden Fußballer jedes Erwachsenen-Alters mit Spaß an Sport und Geselligkeit. Da die Mannschaft in der 2. Kreisklasse starten würde, stünde der Leistungsgedanke an zweiter Stelle, ohne aber langfristige Aufstiege aus den Augen zu verlieren.