Großengottern. Fußball-Landesklässler SC Großengottern ist erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Im Meisterschaftsmatch gegen Greußen gab es einen klaren Erfolg.

Landesklässler SC Großengottern ist erfolgreich in das Fußball-Pflichtspieljahr gestartet. Gegen den SV Blau-Weiß Greußen setzten sich die Hausherren zu Hause nach torloser erster Halbzeit unter Flutlicht noch deutlich mit 4:0 (0:0) durch. Leon Schleip gelang ein Doppelpack (49., 67), zudem ließen Matthias Baumbach (62.) und Sven Bernsdorf (74.) die Hausherren jubeln.

Beim Blick auf das Klassement gingen die Kontrahenten als Tabellennachbarn in das Kellerduell. Betrachtet man jedoch die Leistungen nach den neunzig Minuten, waren sie meilenweit voneinander entfernt. Hier Großengottern, die von Beginn an die Initiative übernahm und in Richtung des Greußener Gehäuses spielten, dort die sehr zögerlich und defensiv agierenden Blau-Weißen.

SC-Neu-Coach Andreas Frohn überraschte bei der Aufstellung. Gleich drei Neuzugänge legten in der Startelf los, gaben Großengottern neue Impulse. Im Sturm wirbelte der erst 18-jährige Schleip, dahinter bekam der ehemalige Mühlhäuser Alexander Kowalczyk den Vorzug vor dem bisher besten Torschützen der Mannschaft, Sven Bernsdorf. Im Mittelfeld gab Robert Walter sein Punktspieldebüt für die Gotterschen. „Bernsdorf konnte beruflich bedingt zwei Wochen lang nicht trainieren. Kowalczyk hat sich mit kontinuierlichen Trainingsleistungen den Startplatz verdient“, begründete Frohn seine Entscheidung.

Den Luxus, starke Neuzugänge in der Winterpause willkommen heißen zu können, die Greußen beim Kampf um den Klassenerhalt helfen können, hat Frohns Gegenüber Jörg Lautenbach nicht. „Unser Kader ist unverändert geblieben. Es gab weder Zu- noch Abgänge“, berichtete er. Lautenbach standen aus unterschiedlichen Gründen vier Akteure nicht zur Verfügung.

Großengottern versuchte den Ball sicher in den eigenen Reihen laufen zu lassen, aber die dicht gestaffelte Deckung der Blau-Weißen ließ nicht viel zu. Bei Ballbesitz wurde der Ball lang auf Greußens Angreifer geschlagen. Ein solcher Befreiungsschlag rutschte auf einmal durch Großengotterns Abwehrreihe. Alban Mehmeti steuerte auf den herausgeeilten Schlussmann Sören Trappe zu, der aber den Schuss abwehren konnte (9.).

Die Gastgeber waren zunächst nur bei Standards gefährlich. Ein Freistoß von Baumbach strich über die Latte(21.), bei Eckbällen wurde der großgewachsene Schleip gesucht. Nach 32 Minuten erfolgte dann der erste gute Angriff über die rechte Seite. Von der Grundlinie passt Walter ins Zentrum zu Schleip, dem der Ball jedoch wegsprang. Kurz danach zog Kowalczyk aus zwanzig Metern ab, Lucas Stichling klatscht den Ball zur Seite (33.).

Auf der Gegenseite folgte eine spielentscheidende Szene: Nachdem ein langer Ball im Strafraum Großengotterns mit der Hand abgewehrt wurde, ließ Schiedsrichter Paul Drößler trotz berechtigter Proteste der Greußener aber weiterspielen. „Das hätte uns mehr Sicherheit gegeben, wenn wir hier in Führung gegangen wären“, haderte Greußen-Trainer Lautenbach.

Auch die Deckung der Platzherren war in dieser Zeit nervös, ein missglückter Pass landete vor den Füßen von Danny Naake, aber der straffe Linksschuss des Greußen-Angreifers strich knapp am rechten Pfosten vorbei (39.). Dann war Halbzeit bei eisigem Wind in der Seilerstraße.

Mit Wiederbeginn blies das Frohn-Team dann zur Attacke und wurde durch seinen Youngster schnell belohnt. Nach einem gelungenen Spielzug über drei Stationen auf der linken Außenbahn gelangte das Leder in den Lauf von Schleip, der noch den Gästekeeper umkurvte und sicher zum 1:0 einschob (49.).

„Ab da ging bei uns nichts mehr. Und bei den folgenden Gegentoren haben wir kräftig mitgeholfen“, gab Greußens Coach Lautenbach, enttäuscht über die desolate Vorstellung seiner Jungs in der zweiten Hälfte, zu. Bei Großengottern war durch das 1:0 der Knoten gelöst. Der Trainer brachte Sven Bernsdorf und mit ihm noch mehr Schwung.

Binnen zwölf Minuten fielen durch Baumach, Schleip und Bernsdorf die Treffer zwei bis vier (62./67./74.). Es hätten auch noch drei mehr sein können, denn klarste Einschussmöglichkeiten wurden durch die Gottersche Offensivreihe ausgelassen.

„Das 1:0 hat uns gut getan, ab da waren wir im Fluss. Bis dahin hat man aber auch gemerkt, dass wir noch viel arbeiten müssen“, konstatierte ein erleichterter Andreas Frohn nach seinem ersten Punktspielerfolg.