Bad Langensalza. Die THC-Handballerinnen halten mit Astrachan lange mit, müssen sich zum Auftakt der Gruppenphase beim 22:29 dennoch klar beugen.

Bad Langensalza.Die Handballerinnen des Thüringer HC sind mit einer Niederlage in die Gruppenphase der European League gestartet. Vier Tage nach dem Rückschlag in der Meisterschaft gegen Bensheim/Auerbach (28:32) verloren die Frauen um Trainer Hebert Müller gegen das mitfavorisierte Team von Astrachan 22:29 (10:12), verkauften sich allerdings über weite Strecken teuer.

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Das Ergebnis lügt ein wenig", lobte THC-Trainer Herbert Müller seine Mannschaft, die den Gästen das Leben lange schwergemacht hatte. "Wir haben es aber einfach nicht geschafft, Schlüsselmomente für uns zu entscheiden und uns zu belohnen."

Was etwa, hätte Marketa Jerabkova ihren zweiten Strafwurf anfangs verwandelt wie den ersten. Was, hätte nicht wieder zunächst so oft das Holz im Wege gestanden wie schon in der ersten Hälfte der Partie gegen Bensheim. Kerstin Kündig, Asli Iskit, Marketa Jerabkobva und nicht zuletzt auch Nina Neidhart bei ihrer Riesenchance im Tempogegenstoß zum möglichen 11:11 standen bei ihren Abschlüssen im Pech und lieferten den Beleg, dass das 10:12 zur Pause hätte genauso gut ganz anders hätte lauten können.

"Sieben Mal haben wir die Chance zum Ausgleich", führte der THC-Coach im Nachgang an, ohne daraus indes Kritik zu formulieren. Vielmehr lobte er den Auftritt seines Teams gegen einen der Anwärter auf den Cup-Gewinn.

Mit dem Rückhalt einer starken Petra Blazek boten die THC-Frauen dem physisch sehr präsenten Vierten der russischen Liga die Stirn und zeigten dabei eine der besten Defensivleistungen der Saison. Allein im Nutzen der Wurfmöglichkeiten schienen die Russinnen den Tick besser, der sich im Ergebnis der ersten 30 Minuten bereits niederschlug.

Angeführt von Nationalspielerin Karina Sabirova, die vor der Pause schon vier Mal getroffen hatte, legte der rückraumstarke Gast nach. Dass die Einheimischen durch Josefine Huber am Kreis gleich zwei Hochkaräter nacheinander ausließen, spielte dem Team vom Kaspischen Meer in die Karten. Mit einem 3:0-Lauf zum 18:12 (37.) schienen sie auf Kurs zum ersten Erfolg.

Die Moral aber stimmte wie so oft bei der Mannschaft Herbert Müller. Und durch die weiterhin klasse Paraden von Petra Blazek, die insgesamt drei Siebenmeter abwehrte, kam der THC noch einmal heran. THC-Topwerferin Kerstin Kündig (5 Tore) per Einzelaktion und Beate Scheffknecht aus dem Rückraum machten den Gast mit ihrem Doppelpack zum 20:21 nervös, ehe die kroatische EM-Bronzegewinnerin Ana Debelic mit zwei Treffern den Druck wieder von ihren Astrakhanochka-Team nahm. Bitter, dass Josefine Huber dazwischen wiederum eine Großchance am Kreis ungenutzt gelassen hatte. Eine der feinen Unterschiede, durch die der Favorit am Ende gegen das Alles-oder-Nichts des THC einen klaren Erfolg beim 29:22 feierte.

Zum Leidwesen von Torfrau Petra Blazek. "Wir haben besser gespielt, als es das Ergebnis darstellt", sagte sie. "Wir müssen Selbstvertrauen herausziehen", fügte Herber Müller an.