Eisenach. Adrian Wöhler setzt dem bronzenen Schluss seines ThSV Eisenach beim 29:23-Sieg über Rimpar noch die Krone auf.

Sprechchöre, stehende Ovationen – und zwei Tore, um lange davon zu träumen. Gut zweieinhalb Minuten vor Schluss ließ Adrian Wöhler die Aßmann-Halle beben. Mit seinem 25:21 (53.) hatte sich der Ur-Eisenacher bereits einen großen Wunsch erfüllt und den Sieg gegen DJK Rimpar zudem so gut wie klargemacht. Als wäre die Abschiedsshow nicht schon glänzend genug gewesen, setzte der 35-Jährige noch einen drauf. Sein feiner Heber zum 28:22 bedeutete den großartigen Schlusspunkt einer einzigartigen Karriere. Nach 21 Jahren hört der Linksaußen und Rekordtorschütze (1216) beim ThSV auf.

Unter minutenlangem Applaus von 1733 Zuschauern wurde er am Samstag neben vier weiteren Akteuren verabschiedet. Er geht als Bronzegewinner mit einem ThSV, der sich zur Mannschaft der Stunde in der zweiten Liga entwickelt hat.

Als „unfassbar gut und erfolgreich“ hatte Fynn Hangstein die Saison vorm Schlussgang schon eingestuft. Und der Top-Schütze der Liga war mit seinen Mitstreitern fest gewillt, noch eine Steigerung in den letzten 60 Minuten der Saison folgen zu lassen.

Das aussichtsreich begonnene Vorhaben gegen den 14. geriet allerdings zum Ende der ersten Hälfte ins Stocken. Zweimal lagen die Eisenacher mit drei Toren in Front (4:1, 10:7). Sie konnten das Plus jedoch nicht konservieren. Die Gäste, die bereits im Hinspiel beim 35:26 Lösungen gefunden hatten, suchten die Lücken, fanden sie und drehten das Duell. Das gelang ihnen nicht zuletzt auch deshalb, weil den Thüringern das Schussglück abhandenkam.

Ausdruck dessen bildete der vergebene Siebenmeter von Hangstein kurz vorm Gang in die Kabine. Marino Mallwitz hielt – und so die 15:14-Gästeführung. Dennoch hatte der herausragende ThSV-Werfer bis dahin bereits fünf Mal getroffen und sein eigenes Vorhaben vorzeitig erfüllt.

Die 270 Treffer vollzumachen ist sein Wunsch vorm Abschluss gewesen; mit 271 ging es in die Halbzeit und der Gewissheit, dass ihm die Zugabe bester Schütze erst recht nicht mehr zu nehmen ist. Savvas Savvas vom TV Großwallstadt hätte dadurch schon 21 Tore gutmachen zu müssen. Im Fernduell gegen Bietigheim hatte er zunächst viermal in 30 Minuten eingenetzt.

Was fehlte aber war der Sieg, um Eisenachs Trainer Misha Kaufmann und die feierwilligen Fans zufriedenzustellen. Und sein Team tat viel dafür. Allen voran, na klar, die Zehn, Fynn Hangstein, der als schnelle Spitze in Überzahl mit einem Doppelpack zum 22:18 (45.) seinen ThSV wieder auf Kurs brachte und mit insgesamt elf Toren beim am Ende klaren 23. Saisonsieg eine weitere Kostprobe seines Ausnahmekönnens gab. Lohn bildete der Pokal aus den Händen von HBL-Justitiar Andreas Thiel für den besten Werfer der Saison mit 277 Toren. Die Krönung und Auftakt einer langen Partynacht.