Oberhofs Bobpilotin Mariama Jamanka stürmte nach toller Aufholjagd zunächst auf WM-Platz drei. Doch im Finale schlug das Pech zu. Lesen sie, was ihr das erste Mal im Leben passierte.

Altenberg. Das war nicht die Bob-WM von Mariama Jamanka. Beim überlegenen Sieg der US-Amerikanerin Kaillie Humphries landete die Olympiasiegerin mit Anschieberin Annika Drazek (Gladbeck) auf Rang vier. Blech statt Bronze. Jamanka erklärte es mit Fassung: „Ich bin nicht gut genug gefahren. Zu viele Fehler. Das Material hat auch nicht gepasst und dann kam auch noch Pech hinzu.“ Jamanka, die im dritten Lauf mit Kampfgeist auf Rang drei vorgefahren war, trat beim Einsteigen im finalen vierten Durchgang in die Lenkseile. „Da fehlte mir plötzlich eins der Seile und ich habe es die ersten Kurven gesucht. So etwas ist mir in meiner Karriere noch nie passiert“, sagte die 29-jährige, die als Titelverteidigerin in Altenberg angereist war. Im Ziel fehlten Jamanka gegenüber der Kanadierin Christine de Bruin 0.14 Sekunden zur erhofften Medaille.

Für das deutsche Team sprang ausgerechnet Juniorenweltmeisterin Kim Kalicki (Wiesbaden) mit Leonie Fiebig fuhr sie nervenstark zu Silber. Kalicki war dabei mit einem älteren Schlittenmodell unterwegs, bestätigte Bundestrainer René Spies. „Das lief hier richtig gut“, so Spies glücklich darüber, dass wenigstens eins seiner vier Teams auf das Podest durchgekommen war.

Bob-Geschichte wird am Sonntag Francesco Friedrich schreiben. Auf seiner Heimbahn deklassierte der Pirnaer mit Anschieber Thorsten Margis die Konkurrenz und steht vor dem sechsten Zweier-Titel in Folge. In den ersten zwei Läufen fuhr Friedrich bereits unglaubliche 0,94 Sekunden auf seinen sächsischen Kollegen Nico Walther heraus. Knapp dahinter folgen mit Johannes Lochner (Stuttgart/1,09 s zurück) und Richard Oelsner (Oberbärenburg/1,10) zwei weitere deutsche Piloten. Bester Ausländer ist der Lette Oskars Kibermanis (1,12) als Fünfter.

„Viel kann nicht mehr passieren“, schmunzelte Friedrich bei Halbzeit. Auch Walther war nach Platz zwei dank zweier blitzsauberer Fuhren hochzufrieden. Am Abend vor dem Start hatte er Anschieber Joshua Blum wegen ein Bandscheibenschmerzen gegen Eric Franke tauschen müssen. „Doch Nico und Eric zeigten eine super Leistung“, bewertete der gebürtige Heringer Paul Krenz, der mit Walther im Vorjahr WM-Zweiter geworden war, besonders die viertbeste Startzeit im zweiten Lauf. Krenz, der durch einen Knochenbruch im Knöchel vor vier Wochen ausgefallen war, und Bluhm, der auch auf Genesung hofft, wollen mit Walther und Franke nächstes Wochenende im Vierer auf das Podest stürmen.