Erfurt. Ab dem heutigen Donnerstag kann über den Thüringer Sportler des Jahres 2019 abgestimmt werden. Verkündet werden die Sieger am 21. Dezember. Die Kandidaten im Überblick.

Kristina Vogel atmet tief durch. „Es ist echt schwierig, die unterschiedlichen Erfolge in den verschiedenen Sportarten miteinander zu vergleichen“, sagt die Bahnrad-Olympiasiegerin. Sechs Mal war sie selbst zur „Sportlerin des Jahres“ in Thüringen gewählt worden. Diesmal sitzt die Erfurterin in der neunköpfigen Jury, die aus mehr als 70 Namen eine Kandidatenliste für die diesjährige Sportlerwahl erstellt.

Nach kontroversen Diskussionen, jedoch erstmals ohne Stichwahl, einigte sich die Expertenrunde auf jeweils acht Aspiranten pro Kategorie. Ab heutigem Donnerstag bis zum 14. Dezember können nun die Sportfans ihre Lieblinge wählen. Durchgeführt wird die Abstimmung wieder gemeinsam vom Thüringer Sportjournalistenclub, dem Landessportbund (LSB) sowie der Stiftung Thüringer Sporthilfe.

Erstmals stehen auch die besten Behindertensportler zur Wahl

Thüringer Sportler des Jahres gesucht. Die Kandidaten im Überblick.
Thüringer Sportler des Jahres gesucht. Die Kandidaten im Überblick.

Die 29. Auflage erlebt eine Premiere. Erstmals stehen die Behindertensportler in einer eigenen Kategorie zur Abstimmung. Bisher wurde deren Sieger durch die jeweiligen Sportfachverbände festgelegt. Eine Änderung, die die seit ihrem schweren Trainingsunfall im Juni 2018 querschnittsgelähmte Kristina Vogel besonders freut: „Es ist schön, dass die Leistungen der Behindertensportler dadurch eine ei­gene Plattform bekommen. Vielleicht können wir bei ihnen später auch mal in Männer, Frauen und Mannschaften unterteilen“, schlägt die 28-Jährige vor.

Auch Thomas Zirkel, der neue LSB-Hauptgeschäftsführer sagt: „Wir freuen uns sehr, dass die Jury unseren Vorschlag zur Erweiterung mitgetragen hat; die Überlegungen gab es schon länger. So wollen wir auch den Erfolgen der Thüringer Behindertensportler Respekt zollen.“

Zudem offenbart das Feld der Nominierten in diesem Jahr erneut eine hohe Vielfalt und Leistungsstärke. „Wir sind stolz darauf, neben vielen bekannten auch zahlreiche neue Gesichter dabei zu haben – beste Voraussetzungen für eine interessante Umfrage“, meint Zirkel und hofft auf eine Beteiligung von 10.000 Wählern. Dies wäre Rekord.

Leistungen in Randsportarten finden Beachtung

„Ich bin echt gespannt, wer das Rennen macht. Für mich war es immer eine große Auszeichnung, auf dem Stimmzettel zu stehen“, sagt Tino Edelmann. Der frühere Weltmeister in der Nordischen Kombination zählte wie die Erfurter Eisschnelllauf-Erfolgstrainerin Gabi Fuß zu den Jurymitgliedern. Klar, dass ihr Herz für die Wintersportler um Skispringerin Juliane Seyfarth, Eisschnellläufer Patrick Beckert oder die Rennrodler Sascha Benecken/Toni Eggert schlägt. Doch die Nominierungen beweisen auch, dass die Leistungen in den Randsportarten Beachtung finden. So wurden unter anderem die Pöllwitzer Keglerinnen ebenso berücksichtigt wie der Niederdorlaer Motocross-Freestyler Luc Ackermann oder Bogenschützin Michelle Kroppen aus Jena.

Wird ein Außenseiter auf dem Treppchen landen? Oder gibt es Favoritensiege? Spannung ist je­denfalls in den kommenden Wochen garantiert, wenn die Nachfolger von Kristina Vogel, Thomas Röhler und dem Bob-Team Mariama Jamanka gesucht werden. Die Bekanntgabe der „Thüringer Sportler des Jahres 2019“ erfolgt am Sonnabend, dem 21. Dezember. Feierlich geehrt werden sie im Rahmen des Balls des Thüringer Sports am 25. April 2020 in der Erfurter Messehalle.

Alle Infos zur Wahl: www.ball-des-thueringer-sports.de