Judo-Talent Oskar Freund war auch beim Pokalturnier nicht zu schlagen.

Auma. Es lief wie am Schnürchen beim Judo-Pokalturnier der Stadt Auma. Gastgeber JSV Auma hatte wieder einmal für beste Bedingungen gesorgt. Obwohl in der kleinen Halle in der Moßbacher Straße nur zwei Kampfflächen zur Verfügung standen, ging der zweitägige Wettkampf zügig über die Bühne. „Dafür sind wir bekannt. Deshalb kommen vielleicht auch so viele Sportler zu uns“, war Cheftrainer Christopher Jahn zurecht stolz auf seinen Verein. 246 Judoka aus 21 Vereinen hatten am Sonnabend und Sonntag den Weg nach Auma gefunden. Die weiteste Anreise hatten die Kampfsportler von Motor Wolgast, die sich auch die Vereinswertung sicherten. Mit ihnen verbindet die Aumaer eine bereits vierjährige Sportfreundschaft, die in den gegenseitigen Besuchen jährlich ihren Höhepunkt findet. Hinter den Gästen aus Mecklenburg-Vorpommern landeten die Vereine aus Jena und Saalfeld auf den Plätzen. Fünfter wurde der gastgebende JSV Auma, für den am Sonnabend Flynt Beck (U 10 bis 37 kg) und Samantha Pachali (U 16 bis 57 kg) als „Beste Kämpfer“ ausgezeichnet wurden. Flynt Beck und Samantha Pachali gingen wie Eric Weber (U 8) auch in der nächsthöheren Altersklasse an den Start und trugen sich dort ebenso in die Siegerliste ein. Während in der U 16 Max Büchner (bis 55 kg) die Nase vorn hatte, wusste in der U 12 bis 29 kg Oskar Freund zu überzeugen. Der Blondschopf aus Dörtendorf gewann alle seine vier Kämpfe vorzeitig. „Er ist nicht umsonst Landesmeister geworden, arbeitet äußerst akribisch im Training und fehlt nie. Das ist nicht nur sein eigenes Interesse. Auch die Eltern stehen dahinter“, erzählt Christopher Jahn. In den Einheiten bei Trainer Mike Röder pusht er sich mit seinem Freund Jannic Förster, der derzeit leider verletzt ist. Die Trainingsgruppe ist relativ groß, das Gewicht der Kinder ähnlich. Beste Voraussetzungen also, um sich zu entwickeln. Der zehnjährige Oskar Freund sticht noch heraus. Nicht nur mit seinem Können, noch mehr mit seiner Bescheidenheit und Bodenständigkeit. „Er ist ein großes Glück für den Verein. Ich bin sehr gespannt, wohin sein Weg führt“, sagt der 32-jährige Christopher Jahn, der seit 15 Jahren dem Aumaer Organisatorenteam angehört. Seit 2015 hat sich Oskar Freund dem Judo verschrieben. „Das war noch im Kindergarten“, verrät der Viertklässler von der Triebeser Grundschule. Dreimal „Bester Techniker“ war er schon - zuletzt vor zwei Wochen in Schleiz. Konzentriert ging er in Auma jeden Kampf an, wohlwissend darum, dass der Gürtel, den man trägt, nicht ausschlaggebend ist. „O-goshi und Uchi-mata sind meine Lieblingstechniken. Ich werfe gern nach vorn“, meint der Zehnjährige, der im Judo noch viel vor hat. „Ich würde später schon gern mal zu einer Weltmeisterschaft fahren. Die Platzierung ist dann nicht so wichtig. Ich würde mich auch über Bronze freuen. Dann müsste ich aber Sportsoldat werden“, hat Oskar Freund schon klare Vorstellungen von seiner Laufbahn, für die im Training in Auma weiterhin der Grundstein gelegt wird.