Eisenach. 25 starke Minuten reichten der SG Suhltal, um in Eisenach aus einem 0:2-Rückstand noch einen 5:2-Sieg zu machen. Überhaupt war es ein Tag der Gästeteams.

Da gibt es keine zwei Meinungen. Die Hinrunde des FC Eisenach II war herausragend. Zum Ausklang gewann der ungeschlagene Spitzenreiter erneut souverän und verdiente sich im Halbjahreszeugnis eine Eins mit Sternchen.

SV Hainich Berka – FSV Behringen 4:7. Im kleinen mit harmlosen „Nicklichkeiten“ gespickten Hainich-Derby ein auch aus Sicht der Gastgeber verdienter Sieg für die munterer agierenden Gäste. „Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen und konnten den Viertore-Rückstand zur Pause in der besseren zweiten Hälfte nicht mehr wettmachen“, so das Fazit von Berkas Trainer Thomas Brückmann. Etwa 70 Zuschauer, davon mehrheitlich aus Behringen, sahen ein wahres Schützenfest. Los ging’s mit der frühen Gäste-Führung durch den dreifachen Torschützen Erik Schröder (5.), die Andreas Grimm (15.) noch egalisieren konnte. Doch dann eilten die Gäste davon: Schröder machte in der 17. und 37. Minute seinen Hattrick komplett, zwischendrin (32.) traf auch Rafael-Benedikt Schwarze und mit einem weiteren Treffer von Paul Friebe (45.) stand es zur Pause 1:5. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel der Platzherren besser, doch auf das mühsam heraus gespielte 2:5 (69.) vom zweifachen Torschützen Christoph Daut, der übrigens am ersten Adventswochenende auch bei der 28. Lautertalschau in Bischofroda sein Rassegeflügel ausstellte, folgte postwendend das 2:6 (70.) erneut durch Schwarze. In der 78. Minute erhöhte Julian Faske sogar noch auf 2:7, ehe im Schlussspurt der Gastgeber noch Florian Schmidt auf 3:7 (87.) und nochmals Daut (88.) auf 4:7 verkürzen konnten.Wermutstropfen für Behringen: Nach einem im „Eifer des Gefechts“ sehr unglücklichen Zusammenprall mit einem anderen Behringer Abwehrspieler kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit (46.) musste Jacob Nogala mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.

SV Eckardtshausen – FC Eisenach II 0:4. Vor etwas mehr als sechs Jahren erzielte Leverkusens Stefan Kießling in Hoffenheim sein berühmtes Phantomtor. Eine ähnlich kuriose Szene erlebten die Zuschauer am Sonntag auf dem Eckardtshäuser Sportplatz im Kreisligaspiel gegen Tabellenführer FC Eisenach II.

Beim Stand von 0:0 lag nach einer Bogenlampe der Gastgeber, die augenscheinlich übers Ziel flog, der Ball urplötzlich im Eisenacher Tor. Doch die Wartburgstädter reklamierten heftig und deuteten auf ein Loch im oberen Bereich des Tornetzes. Schiedsrichter Karlheinz Reußner gab das Tor nicht – anders als damals bei Kießling – und ließ das Netz erstmal flicken.

Das klare Ergebnis täuscht aus Sicht der Gastgeber etwas darüber hinweg, dass man fast die gesamte Partie mit nur zehn Spielern „gut dagegen gehalten“ und nicht übermäßig viel zugelassen habe. Eine höhere Niederlage wäre auch nicht gerecht gewesen, ließ Feldspieler Arthur Seiler verlauten. Natürlich gewannen die als „Herbstmeister“ feststehenden Gäste verdient, nachdem sie auch davon profitieren konnten, dass Tim Rudloff bereits in der 24. Minute mit „rot“ vom Platz geschickt wurde. Was war passiert? Arthur Seiler beschreibt die Situation: Nach langem Abschlag von FC-Keeper Lucas Voigt auf Lukas Brinschwitz kam es zum Laufduell, bei dem Brinschwitz im Strafraum von Rudloff gelegt wurde. Schiri Karlheinz Reußner sah dies als „Notbremse“, die rote Karte und Elfmeter waren die harte Konsequenz. Den Strafstoß, getreten von Spielertrainer Guido Kehr, konnte Eckardtshausens Keeper Sören Pippoleit noch parieren, doch setzte Eisenachs Amin Mohammed Mahamud geistesgegenwärtig nach und schob den Ball zum 0:2 (24.) über die Torlinie. Zuvor hatte bereits Othman Agledan zum 0:1 (12.) getroffen, nachdem in der 10. Minute Niklas Gürnth für Eckardtshausen Pech mit einem Pfostenschuss hatte. Das 0:3 (30.) gelang Guido Kehr per straffem Fernschuss, Kehr war auch Torschütze zum 0:4 (67.) per Kopfball nach einem Eckstoß. In der zweiten Halbzeit trafen die Gäste auch noch zweimal „Alu“.

SG Wenigenlupnitz/Mechterstädt – SG Falken 1:4. In einem Spiel „etwa auf Augenhöhe“ gewannen die Gäste aufgrund ihrer höheren Spielanteile und effektiveren Chancenverwertung verdient, auch wenn die Gastgeber im Spielverlauf mit so einigen „Kuriositäten“ haderten. Aus ihrer Sicht zog Schiri Max Graf „seinen Stiefel“ durch, so zum Beispiel beim 0:3 (28.) per Elfmeter von Johnny Dietzel, nachdem die Gäste zuvor bereits per Doppelschlag in der 14. Minute, zweifacher Torschütze war Daniel Ahbe, mit 2:0 in Führung gegangen waren. Vor dem dritten Gästetor kam Ahbe im Strafraum zu Fall, als Gastgeber-Keeper Benjamin Patz gerade den Ball abschlagen wollte und dabei attackiert wurde. Eine Berührung sei nicht erkennbar gewesen, doch entschied der Schiri trotzdem auf Strafstoß – aus Sicht der „Lupzer“ eine Fehlentscheidung. Des Weiteren waren nach dem Pausenpfiff alle Akteure schon auf dem Weg in die Kabinen, als Philipp Böhme plötzlich „rot“ sah, angeblich soll er den Schiri beleidigt haben. Sei es wie es sei, die zweite Halbzeit mussten die Gastgeber in Unterzahl absolvieren. Sie stemmten sich gegen ein drohendes Debakel und erzielten durch Jan-Pierre Gensel in der 85. Minute selbst noch den Ehrentreffer zum 1:3, doch machte zwei Minuten vor Ultimo (89.) Julian Nennstiel mit dem 1:4 den Deckel endgültig drauf.

SG Ruhla/WuFa II – SV Emsetal 0:5. In Thal klare Sache für die Gäste. Vor 45 Zuschauern trafen Tommy Rilk (21.), Robin Ortmann (46.), Michael Schumacher (57.), Pascal Schönherr (77.) und Christian Bruno (78.).

FSV Eintracht Eisenach – SG Suhltal/Eltetal 3:5. Zunächst kamen beide Mannschaften auf „schwerem, tiefem Boden“ nur schwer ins Spiel, doch mit der ersten Halbchance klingelte es zum 1:0 (36.) für Eintracht, Torschütze war Daniel Trafara. So ging es in die Pause. Dann wechselten die Gäste wenige Minuten nach Wiederanpfiff (52.) mit Jonas Spieß, Luis Kallenbach und Jonas Jonik drei Junioren ein, die in der zweiten Hälfte das Angriffsspiel der Gäste stark belebten. Doch bauten zunächst die Eisenacher ihren Vorsprung auf 2:0 (61.) durch Christian Sander (aus Gästesicht aus „abseitsverdächtiger Position“) aus, ehe die Suhltaler zuschlugen und in den letzten 25 Minuten die Partie dominierten. In der 65. Minute verkürzte Jonas Spieß auf 2:1 und drei Minuten später glich Luis Kallenbach zum 2:2 aus. Danach war das Ergebnis zunächst völlig offen und Eintracht konnte nach der 3:2-Führung durch Torjäger Raman Khalil (74.) sogar noch Siegeshoffnungen hegen. Doch gehörte die Schluss-Viertelstunde allein den Gästen, die das Spiel komplett drehten: Zum 3:3 (83.) traf erneut Kallenbach, das 3:4 (87.) erzielte Jonas Jonik und mit dem 3:5 (89.) gelang David Röder der aus Gästesicht verdiente Endstand.

SV Blau-Weiß Lauterbach – FSV Herda 2:1. Im „Kellerderby“ verschafften sich die Blau-Weißen mit dem knappen Sieg ein wenig Luft, stehen mit 12 Zählern nun auf Rang neun. Nachdem Benjamin Hoffmann die Gastgeber schon in der 8. Minute in Führung gebracht hatte, glich Herdas Michael Eick in der 22. Minute aus. Erst in der 89. Minute gelang dem Aufsteiger der umjubelte Siegtreffer, Torschütze war Johannes Oswald, der einen weiten Freistoß von Stefan Hartung veredelte. Da war Lauterbach in doppelter Unterzahl, nachdem die beiden einzigen Wechselspieler schon auf dem Feld standen und Lämmerhirt sowie Gröger in der Schlussphase ausgeschieden waren.