Heiligenstadt. Christoph Sternadel ist Torhüter des Fußball-Verbandsligisten 1. SC Heiligenstadt und hat sich als zuverlässiger Rückhalt zwischen den Pfosten erwiesen.

Christoph Sternadel blickt zufrieden und glücklich zurück und nach vorn. Der 29-jährige Schlussmann liegt mit seiner Elf vom 1. SC Heiligenstadt auf dem neunten Platz in der Fußball-Verbandsliga, freut sich auf ein besinnliches Weihnachtsfest mit seinen Eltern Gisela und Siegfried Sternadel und den drei Geschwistern im heimatlichen Küllstedt. Und danach auf den gemeinsamen Urlaub über den Jahreswechsel mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Lisa in Israel mit den Stationen Jerusalem, Tel Aviv und Totes Meer. Außerdem ist für Sommer 2020 die gemeinsame Hochzeit geplant.

Noch länger als mit seiner Lisa ist der Angestellte der Stadt Göttingen aber mit dem Fußball verbunden. Bereits mit sechs Jahren kickte er bei den kleinen Herthanern in seinem Heimatort, kam mehr durch Zufall zwischen die Pfosten und ist dort sportlich bis heute geblieben.

Sein großes Talent und Potenzial demonstrierte der Südeichsfelder anschließend von den D- bis zu den B-Junioren beim SC Leinefelde, war oftmals Mitgarant für gewonnene Spiele oder Punktgewinne.

Ein Jahr zum Schüleraustauschnach Woronesch in Russland

„Dann bin ich über den Schüleraustausch für ein Jahr nach Woronesch in Russland gegangen“, sagt der 1,85 Meter große Zerberus und denkt gern an die Zeit zurück, in der er ohne offizielle Spielgenehmigung um Punkte und im Pokal spielte sowie seine Sprachkenntnisse erheblich verbesserte. „Die zwölf Monate haben mich auch menschlich als Heranwachsender sehr geprägt“, berichtet der Küllstedter.

Nach seiner Rückkehr setzte er sportlich seine Karriere beim SV Dingelstädt und Eintracht Sondershausen – durch den Leinefelder Trainer Thomas Stang – fort, feierte an der Hainleite auf dem berühmten „Göldner“ mit seinen Teamkameraden die Landesmeisterschaft in der Verbandsliga.

Durch den heutigen Struther Coach Andreas Seipel kam er 2012 zum 1, SC Heiligenstadt und ist dem Renommierclub in der Kreisstadt bis heute treu geblieben. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, erzählt der zukünftige Ehemann, lobt die gute Kameradschaft in der Mannschaft, die kompetente Vereinsführung sowie die vorzüglichen Rahmenbedingungen mit dem attraktiven Gesundbrunnenstadion, dem benachbarten Kunstrasenplatz sowie der Stadionsporthalle für das Konditionstraining.

Mittlerweile hat er bereits 250 Begegnungen für die Heiligenstädter absolviert, fiel kaum aus durch Verletzungen oder Erkrankungen. „Das einzige Andenken ist ein krummer kleiner Finger, der mich aber nicht behindert“, sagt der Bayern-Fan, der vom intensiven Torwarttraining unter anderem unter Hartmut „Hacky“ Stitz, Frank Hottenrott und dem Eisenacher Falk Reisland profitierte.

Seine Stärke als Torwart sind die Reaktionsschnelligkeit, das gute Auge vor allem beim Herauslaufen mit dem sicheren Fangen hoher Bälle, die Strafraumbeherrschung und die starken Reflexe. „Man muss über ein gutes Reaktionsvermögen verfügen, das man nur unwesentlich in den Trainingseinheiten verbessern kann“, sagt Sternadel und ergänzt, dass man als Tormann keine Angst vor Zusammenstößen haben und genau wissen und erkennen muss, wann man das Tor gegen einen entgegenkommenden Stürmer verlassen darf.

Lob an den neuen Trainerfür Fachwissen und Ausstrahlung

Dann betont der von einigen Trainern als bester Torhüter der Verbandsliga bezeichnete Sternadel das gute Zusammenwirken mit seiner Abwehr und die starke Achse der Heiligenstädter mit den Routiniers Daniel Papst, Sebastian Möhlhenrich, Martin Heinevetter und Marcel Hanusch. „Sehr gut läuft es bei uns auch mit dem neuen Trainer Ronny Löwentraut“, spricht Sternadel lobend über dessen Fachwissen und Ausstrahlung.

So lange es die Gesundheit und der Körper zulassen, will er das Tor hüten. „Torleute kommen bekanntlich später als Feldspieler in die Reife“, bemerkt der Fan vom einstigen Bayern-Keeper Oliver Kahn und nennt Gianluigi Buffon von Juventus Turin als Beispiel dafür, dass man auch mit über 40 Jahren zwischen den Pfosten glänzen kann.

An einen Vereinswechsel zu einem möglichst höherklassigen Verein denkt der Eichsfelder nicht, denn er fühle sich „sauwohl“ beim 1. SC Heiligenstadt und habe auch keine Zeit mehr für ein intensiveres Engagement – zumal sicherlich in Zukunft neben der beruflichen Tätigkeit auch die Familie ihr zeitliches Recht fordern wird.