Marco Alles über Bayern Münchens Vormachtstellung.

Die Kampfansagen klingen uns noch deutlich im Ohr. Wenn die Bayern schwächeln, wollen wir da sein, verkündete Hans-Joachim Watzke schon im Sommer 2015 angriffslustig.

Und der Dortmunder Boss wurde nicht müde, dies später immer wieder zu unterstreichen. Mit dem Ziel, die Vormachtstellung der Münchner im deutschen Fußball zu erschüttern.

Es blieb ein leeres Versprechen. Mit so viel Talent wie keine andere Mannschaft gesegnet, scheitert der BVB einmal mehr an sich selbst. Statt um die Meisterschaft mitzuspielen, rutschte das Team zum Rückrunden-Auftakt aus den Europacup-Rängen.

Schon jetzt geht es in dieser Saison nur noch um Schadensbegrenzung. Dabei war es nie so einfach, dem Primus zumindest Paroli zu bieten. Die fehlende Regeneration durch die kurze Sommerpause und den Verlust einiger Leistungsträger konnten selbst die Bayern nicht problemlos kompensieren.

Es ist Jahrzehnte her, dass sie zu diesem Zeitpunkt so viele Gegentore und gar den Pokal-K.o. hinnehmen mussten. Souverän ist anders. Dass die Münchner trotzdem mit einem komfortablen Vorsprung von der Tabellenspitze grüßen, liegt vor allem an der Schwäche der Konkurrenz.

Wenn es darauf ankommt, versagen nicht nur die Dortmunder, sondern auch ambitionierte Verfolger wie Leipzig und Leverkusen. So wird Bayern praktisch zum neunten Meistertitel in Serie gezwungen.