Axel Lukacsek über RB Leipzig und Julian Nagelsmann.

Die Zeit läuft. Julian Nagelsmann hatte den Fans von RB Leipzig einst einen Titel versprochen – innerhalb der nächsten vier Jahre. Nun ist eine Saison verstrichen, in der die Anhänger der Sachsen angesichts der Herbstmeisterschaft zumindest schon einmal träumen durften. Als ein Erfolg darf auch gewertet werden, dass sich Leipzig mit dem Halbfinale-Einzug in der Champions League auf der internationalen Fußball-Bühne eindrucksvoll präsentiert hat.

Mit welcher Dominanz sich jedoch der FC Bayern nach der Corona-Pause einmal mehr zum nationalen Titelträger krönte, lässt erahnen, wie schwer es werden wird, auf lange Sicht in jene Phalanx vorzustoßen. Der Saisonstart nun gegen den FSV Mainz 05, der in der zurückliegenden Serie mit 8:0 aus der Arena gefegt wurde, wird nur eine Momentaufnahme bleiben.

Zu den großen Fragen gehört, wie Trainer Nagelsmann und seine Spieler den Weggang von Timo Werner kompensieren werden. Wie wertvoll er war, zeigt ja allein ein Blick in die Statistik. Von den 81 geschossenen Toren in der vergangenen Runde gingen immerhin 28 auf das Konto des zum FC Chelsea gewechselten Nationalspielers.

Gespannt darf man sein, wie sich der südkoreanische Auswahlakteur Hee-Chan Hwang als 15 Millionen Euro teurer Einkauf ins Team integriert. Der Vorteil gegenüber Dortmund als vermeintlicher Konkurrent um Rang zwei hinter dem Dominator aus München ist wohl die Tatsache, dass niemand von Leipzig einen Titel erwartet. Zumindest noch nicht.