Marco Alles über Fußballer Mario Götze.

Es wurde weder die Premier League noch La Liga oder Serie A. Auch in der Bundesliga fand er keinen Abnehmer mehr. Stattdessen startet Mario Götze den nächsten Neuanfang in der niederländischen Eredivise. Der Schritt in die Provinz überrascht. Eindhoven zählt sportlich nur noch zum europäischen Mittelmaß und dürfte dem 28-Jährigen auch nicht jenes Salär überweisen, das er von Bayern oder Dortmund gewöhnt ist.

Dort allerdings wurde Götze nicht einmal mehr ansatzweise glücklich. Egal, wie der Trainer hieß oder welches System gespielt wurde: Durch die Gemengelage aus überzogener Erwartungshaltung, eigener Überschätzung, fehlendem Vertrauen und körperlichen Problemen war der WM-Held von 2014 zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Selten hat ein einziges bedeutendes Tor einen Hochbegabten so tief fallen lassen.

Seitdem kämpft der feine Techniker verzweifelt dagegen an, als One-Hit-Wonder in die Fußballgeschichte einzugehen. Und das funktioniert eben selbst auf dem Rasen im beschaulichen Nordbrabant besser, als auf der harten Ersatzbank in Mailand, London oder Paris – vermutlich als Vertreter des Vertreters des Platzhirschs.

Es ist ihm zu wünschen, dass sich Götze in dieser Transferperiode nicht schnöde verzockt und stattdessen die Erkenntnis gewonnen hat: Für einen Topclub reicht es nicht mehr. Vielleicht findet er in Eindhoven seine einst so ansteckende Spielfreude wieder und jenes kostbare Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Das ist beim Abstieg von WM-Gipfel in Rio irgendwo auf der Strecke geblieben.