Axel Lukacsek über das WM-Debüt der Kombiniererinnen.

Am Schattenberg von Oberstdorf ist zur besten Fernsehsendezeit endgültig der Schritt ins Rampenlicht vollzogen worden. Seit fast 70 Jahren sind die Langläuferinnen bei Olympia dabei, im Skispringen wurden schon vor mehr als zehn Jahren die ersten WM-Medaillen an sie vergeben. Insofern war es längst überfällig, dass die Frauen nun mit der Nordischen Kombination die letzte Männerdomäne des nordischen Skisports erobert haben.

Dass am Ende nur 28 Teilnehmerinnen das Ziel erreichten, ist völlig normal. Die junge Sportart steckt mitten im Aufbau. In diesem Jahr gab es eine erste Weltcupserie, die wegen Corona auf einen Wettkampf zusammenschrumpfte. Klar ist: Wenn es künftig mehr Bewährungsproben gibt, werden nicht nur die Starterfelder größer, auch das Niveau wird automatisch wachsen.

Der Weg ist bereitet. Schon bei der WM 2023 soll es einen Teamwettbewerb geben, zwei Jahre später in Trondheim vielleicht schon eine zweite Einzelentscheidung. Über allem thronen die Winterspiele. Werden die Frauen tatsächlich bei Olympia 2026 in Mailand ins Programm aufgenommen, wäre der Durchbruch endgültig geschafft.

Thüringens Wintersport hat jene Zeichen schon längst erkannt. Dass die gerade einmal 16 Jahre alte Cindy Haasch aus Ruhla zur WM-Premiere gleich Elfte wird, ist der beste Beleg dafür. Und auch ihrer nur zwei Jahre älteren Teamkollegin Maria Gerboth aus Schmiedefeld steht die Zukunft erst noch bevor.

Jetzt, wo die WM-Premiere vollzogen ist, gilt es allerdings den internationalen Anschluss zu halten. Denn der Dreifach-Triumph der norwegischen Frauen zeigt, dass auch andere Nationen die Gunst der Stunde nutzen wollen.