Axel Lukacsek über das Pokalspiel zwischen Nordhausen und Jena mit Zuschauern.

Corona ist, wenn man trotzdem spielt. Weil die Pandemie wohl in den kommenden Wochen kaum von der Bildfläche verschwinden wird, war das Pokalduell der Fußballer in Nordhausen nicht nur aus sportlicher Sicht ein Härtetest. Denn es war das erste Mal, dass wieder ein Pflichtspiel auf dieser Amateurebene vor Zuschauern stattfinden konnte.

Im Viertelstundentakt betete der Stadionsprecher die Corona-Regeln herunter. Security streifte ständig durch die Reihen, kontrollierte Abstandsregeln sowie Maskenpflicht und musste manch Diskussion führen. An den Stadiontoren wurden Fieber gemessen und die Adressen notiert. An all muss man sich erst einmal gewöhnen.

Das Spiel zeigte aber auch, dass manche Vorschriften in der Realität ziemlich schwierig umzusetzen sind. Hinterm Tor sangen die Nordhäuser Ultras wie eh und je – dicht gedrängt und meist ohne Maske. Hier die Vorschriften knallhart durchzusetzen hieße, die Stehplätze erst gar nicht freizugeben.

Vermutlich wird man auf regionaler Ebene auch damit leben müssen, dass die Regelungen über all anders ausgelegt werden. Während in Nordhausen bei 632 Besuchern das erlaubte Limit von 1500 längst nicht ausgeschöpft wurde und Jenaer Gästefans erst gar nicht zugelassen waren, dürfen zum Oberligastart des FC Rot-Weiß am Samstag in Rudolstadt zumindest 250 Erfurt-Anhänger das Stadion betreten. Warum hier auswärtige Zuschauer erlaubt sind, andernorts sie offenbar eine Gefahr darstellen sollen, das ist schwer zu deuten.

In einem waren sich die unterm Strich disziplinierten Zuschauer in Nordhausen einig. Sie waren froh, endlich wieder live im Stadion dabei sein zu dürfen.