Berlin.

Der deutsche U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz erwartet erst in einigen Jahren sichtbare Effekte durch die Veränderungen am Ausbildungssystem im deutschen Fußball.

"Es wird viele Jahre dauern, bis wir von diesen Entwicklungen profitieren", sagte Kuntz, der mit seiner U21 wegen der Corona-Krise aktuell ebenso pausieren muss wie alle anderen Mannschaften.

"Die Maßnahmen, die Anfang der 2000er Jahre getroffen wurden, haben - wenn man den WM-Sieg als Maßstab nimmt - 14 Jahre gebraucht", sagte Kuntz der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Veränderungen im deutschen Fußball nach der EM 2000. Damals war Deutschland als Gruppenletzter in der Vorrunde ausgeschieden.

Kuntz mahnte zur Besonnenheit. "Erstmal sollte man abwarten, was genau beschlossen wird", sagte er. Der Deutsche Fußball-Bund will mit dem im vergangenen Jahr auf den Weg gebrachten "Projekt Zukunft" die Rückkehr in die Weltspitze schaffen. Aktuell sind aber noch nicht alle Maßnahmen des Projekts beschlossen und umgesetzt. "Das wird dann wahrscheinlich erst in acht, neun, zehn Jahren zum Tragen kommen", sagte Kuntz. "Bis dahin müssen wir versuchen, die Delle, die jetzt kommt, etwas abzumildern."