Weida. Thüringenliga-Herbstmeister Ehrenhain besiegt Weida im Schlussspurt dank zweier Treffer des Torjägers mit 2:1

Als der Weihnachtsmann im roten Mantel seinem Auto entstieg und samt Sack Mitte der ersten Halbzeit auf den Roten Hügel schlenderte, da führten die Weidaer Gastgeber noch mit 1:0. Glück brachte Knecht Rupprecht den Osterburgstädtern jedenfalls nicht. Denn am Ende unterlagen die Hausherren vor 180 Zuschauern auf dem Kunstrasen unglücklich mit 1:2.

„Das ist eine bittere Niederlage für uns. Wenn man da unten steht, dann geht es einem so. Aber wir haben uns gegen den Herbstmeister teuer verkauft, bewiesen, dass wir auch gegen eine Spitzenmannschaft mithalten können“, so Interimstrainer Hendrik Penzel. Das sah auch sein Ehrenhainer Gegenüber Jörg Böckel so. „Wir hätten uns heute über ein Unentschieden nicht beschweren dürfen. Vor der Pause haben wir den Kampf nicht richtig angenommen, waren mit dem 0:1 noch gut bedient.

Nach Wiederbeginn haben wir unser Potenzial besser ausgeschöpft. Dass Christopher Lehmann den Ball kurz vor Schluss so gut trifft, ist natürlich phänomenal. Letztes Jahr wäre dieser Schuss wahrscheinlich bei den Toiletten gelandet. Diesmal ging er rein“, konnte der 37-Jährige sein Glück und das seiner Mannschaft kaum fassen. Damit die Ehrenhainer in einem Leipziger Gourmet-Tempel anschließend ihren Jahresabschluss feiern konnten, dafür mussten sie gut 90 Minuten hart arbeiten.

Die erste Halbzeit diktierten die Weidaer, die nach einer Viertelstunde hätten in Führung gehen können. Doch nach einem vermeintlichen Handspiel im Strafraum verschoss Christian Gerold den fälligen Elfmeter (15.). Besser machte es kurz darauf Tim Urban, der sich im Zweikampf gegen Kai Müller durchsetzte und einschoss - 1:0 (27.).

Nach Wiederbeginn wurde der Tabellenführer stärker. Nach einer Eingabe von Max Zerrenner behauptete sich Christopher Lehmann in Mittelstürmerposition gegen Kai Schumann und vollendete zum 1:1-Ausgleich (61.). Die Gäste wollten mehr. Eine Eingabe von Oliver Peuker blieb ohne Abnehmer. Einen Schlenzer von Christopher Lehmann fischte Weidas Torwart Christoph Haase aus dem rechten unteren Eck.

Als alles auf eine Punkteteilung hindeutete, schlug Ehrenhain nochmals eiskalt zu. Max Zerrenner brachte einen Freistoß vors Tor. Im Luftduell konnte Nick Pohland nicht entscheidend gegen Christian Claasen klären. Der Ball fiel Christopher Lehmann vor die Füße, der von der rechten Torraumkante mit dem linken Fuß per Seitfallzieher genau ins entlegene Eck traf - 1:2 (89.).

„Den Ball habe ich überragend getroffen. Das war mein 21. Saisontor. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben auch heute spielerisch nach Wegen gesucht. Das ist uns vor der Pause nicht so gut, nach dem Wechsel dafür immer besser gelungen. Mit dieser Hinrunde können wir mehr als zufrieden sein“, äußerte sich der Ehrenhainer Goalgetter nach dem Abpfiff. Der Weihnachtsmann war da schon längst wieder im Auto. Die drei Punkte hatten aber die Gäste im Sack.