Erfurt. Traditionelles Hallenmeeting in der Leichtathletikhalle am 2. Februar wird live im Internet übertragen. Tesfaye und Reuther wollen deutschen Rekord rennen

Thomas Gentzel bekam am Dienstag grünes Licht. „Die Genehmigung muss nur noch bestätigt werden. Wenn sich in den nächsten Tagen nichts an der politischen Lage ändert, werden wir das Erfurt Indoor am 2. Februar durchführen“, sagt der Organisator des Hallenmeetings. Rund 80 Sportler, ausschließlich aus Deutschland, werden über die Laufstrecken von 60 bis 3000 Meter an den Start gehen. Dazu kommen Wettbewerbe für Stabhochsprung und Hochsprung bei den Frauen. Zuschauer sind leider noch nicht wieder zugelassen. Dafür wird das Indoor von 15 bis 17 Uhr live im Internet übertragen.

Gentzel, der das Meeting mit Topsprinter Julian Reus managt, lobte die Zusammenarbeit mit dem Erfurter Gesundheitsamt. „Ich habe immer schnell Antwort bekommen, wenn es Fragen gab“, so Gentzel, der beim Schutzkonzept auf Erfahrungen von Meetings im Sommer zurückgreifen konnte. Dazu kommen Corona-Schnelltests für alle Beteiligten. „Dafür haben wir uns bei Olympiastützpunktleiter Bernd Neudert, der beim Biathlon-Weltcup verantwortlich war, Informationen eingeholt“, so Gentzel.

Alleiniger Star des Indoors nach der Absage von Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo ist Gesa-Felicitas Krause. Die zweifache Europameisterin über 3000 Meter Hindernis hat für die 800 Meter gemeldet. Dort trifft sie auf Spezialistinnen wie Christina Hering und Katharina Trost (beide München). „Gesa will ihre Sprintfähigkeiten testen“, freut sich Gentzel auf die Olympiahoffnung aus Hessen.

Besondere Leckerbissen versprechen die Mittelstrecken-Rennen bei den Männern zu werden. Dort erwartet Gentzel einen Angriff auf deutsche Rekorde. Über 800 Meter will der Düsseldorfer Marc Reuther eine 1:44-Minuten-Zeit spurten. Die alte nationale Bestzeit von Nico Motchebon von 1:44,88 Minuten stammt aus dem Jahr 1995.

Homiyu Tesfaye (Pfungstadt) hat sogar ein doppeltes Kunststück vor: Der gebürtige Äthiopier versucht, erst die 1500 Meter mit einer Zeit um die 3:38 Minuten zu gewinnen. „Dann hängt er noch 109 Meter für die Meile dran, wo der 18 Jahre alte Rekord von Jens-Peter Herold mit 3:53,74 Minuten fallen soll. Da brauchen wir zwei Ziellinien“, erklärt Gentzel das Projekt Tesfayes.

Auch die Thüringer freuen sich auf ihre ersten Starts. Die Sprinter der in „Top Team Thüringen“ umbenannten Erfurter Truppe mit Julian Reus treffen auf gute Konkurrenz. Über 3000 Meter wollen die Hindernis-Asse Martin Grau und Tim Stegemann starke Zeiten anbieten. Auch im Hochsprung mit Marie-Laurence Jungfleisch und im Stabhochsprung mit Katharina Bauer sind bekannte Namen gemeldet.