Köln.

Bundestrainer Joachim Löw hat nach dem Rücktritt von Jonas Hector dessen Auftreten in der deutschen Nationalmannschaft gewürdigt und offenbart, dass er Anfang September von den Absichten des Abwehrspielers erfahren habe.

"Jonas ist bereits vor den Länderspielen im September auf mich zugekommen, wir hatten ein sehr gutes, vertrauliches und persönliches Gespräch. Ich habe großen Respekt vor ihm und seiner Entscheidung. Wir alle bei der Nationalmannschaft sind dankbar für die positive Energie, die er uns stets gegeben hat", sagte Löw in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes.

Hector sei eine "große Persönlichkeit, ein Vorbild an Loyalität und Fairness, ein absoluter Teamplayer. Seine Einstellung und Demut haben mich immer sehr beeindruckt - auf und neben dem Platz. Auf ihn konnte ich mich immer verlassen", unterstrich Löw.

Der 30 Jahre alte Hector debütierte am 14. November 2014 für die deutsche Nationalmannschaft. Seitdem hat er 43 A-Länderspiele bestritten und dabei drei Tore erzielt. Der unvergesslichste Treffer war der entscheidende Elfmeter im Viertelfinale der Europameisterschaft 2016 gegen Italien.

Auch Kölns Geschäftsführer Horst Heldt hat großen Respekt vor dem Schritt des Nationalspielers. "Ich finde es extrem bemerkenswert, dass er so eine beeindruckende Nationalmannschafts-Karriere hingelegt hat. Und dann die Entscheidung im Stillen trifft und im Stillen transportiert. So kennen und schätzen wir ihn, er macht kein Bohei um seine Person."

Ähnlich äußerte sich FC-Trainer Markus Gisdol. "Jonas hat seine eigene Art, und die wird von uns sehr geschätzt", sagte er. "Er hat nichts mehr zu beweisen gehabt in irgendeiner Form." Über die Gründe von Hectors Rücktritt wollte er nicht sprechen. "Jonas hat mir seine Beweggründe mitgeteilt und gebeten, dass es unter uns bleibt. Deshalb bleibt es auch unter uns."

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