Jena. Weltmeister Michael van Gerwen gewinnt vor 2800 Zuschauern die Jenaer Darts-Gala. Phil „The Power“ Taylor genoss die tolle Stimmung in der Sparkassen-Arena.

Wahnsinn, sagt Phil Taylor, was hier los sei. Genau so habe er sich seinen Ruhestand als bester Darts-Spieler aller Zeiten vorgestellt: „Diese Stimmung, die Lautstärke zu genießen“, sagt der 16-fache Weltmeister. Die Jenaer Darts-Gala des Verbandes „PDC“ ist so eine Möglichkeit für den Engländer, sein Können unter Beweis zu stellen. Anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt als Profi will er die Bühne eben doch noch nicht ganz verlassen. Falls er in Jena ins Finale käme, werde wohl Michael van Gerwen auf ihn warten.

Zunächst aber warteten fast 3000 Fans in der Sparkassen-Arena auf die Protagonisten. Vier Profis hatten in vier Viertelfinals gegen vier Qualifikanten anzutreten. Sie setzten sich auch durch. Direkt im Anschluss gab es das ganz besondere Duell zwischen Raik Stäber und van Gerwen. Stäber hatte die Partie ersteigert – 3201 Euro kamen zusammen. Zugute kommt das Geld dem Projekt „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes. Und Stäber schlug sich achtbar aus der Affäre, am Sieg van Gerwens war freilich nichts zu deuteln. Viel mehr gewannen die Begünstigten dieser Aktion.

Im Halbfinale hatte Taylor dann Deutschlands Besten vor der Brust: Max Hopp. Und der führte schon 5:0 – ehe Taylor aufdrehte und die Partie noch 6:5 gewann.

Im Finale gelang ihm dieses Kunststück nicht noch einmal. Van Gerwen sicherte sich abgezockt und seelenruhig ein 6:0 über die Legende. Van Gerwen machte seinem Spitznamen „Mighty Mike“, zu deutsch: mächtiger Mike, alle Ehre – Pfeil um Pfeil saß da, wo er hin sollte und brachte Taylor so zur Verzweiflung. Hinterher bedankte sich van Gerwen artig beim Publikum, was erneut stimmgewaltig den vier Stunden langen Dartsabend begleitete. „Ich freue mich schon jetzt, wieder in Jena spielen zu können“, sagte van Gerwen. Eine weitere Auflage der Dartsgala scheint klar, womöglich könnte daraus irgendwann auch ein Turnier über mehrere Tage werden.

Phil Taylor wird es ruhig beobachten und sich bereit halten, erneut nach Jena zu fahren. Nur eines, das schließt er kategorisch aus: „Es gibt kein Comeback. Keine Chance. Dafür bin ich zu alt“, sagt er und lacht. „The Power“, wie er sich nennt, möchte eben seinen Ruhestand genießen, dann spielen, wenn es ihm in den Sinn komme – ohne Druck. Eben so wie in Jena am vergangenen Freitagabend. Er sei aufgeregt gewesen, gibt er augenzwinkernd zu. Schließlich sei die Stimmung der Wahnsinn.

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