Karlsruhe. Jenaer Zweitliga-Basketballer feiern Start-Ziel-Sieg bei den PS Karlsruhe Lions. Einer verdient sich ein Sonderlob

Am Ende war den Löwen das Brüllen vergangen. Die Basketballer aus Jena hatten sich beim deutlichen 106:94-Erfolg gegen die PS Karlsruhe Lions am Samstagabend als erfolgreiche Dompteure präsentiert, der Mannschaft um Zweitliga-Topscorer Stanley Mace Whittaker jr. beim Start-Ziel-Sieg von Beginn an keine Chance gelassen.

Ein Triumph, den viele vor der Begegnung trotz der Tabellensituation (Jena 2., Karlsruhe 6.) nicht so erwartet hatten. Einerseits waren die Baden-Württemberger zuletzt so etwas wie die Mannschaft der Stunde, hatten in zehn Begegnungen acht Siege, darunter auch einer gegen Tabellenführer Rostock, gefeiert. Andererseits nährte die doch deutliche 91:107-Niederlage der Mannschaft von Domenik Reinboth zuletzt in Bremerhaven doch leichte Zweifel, ob die Thüringer weiter so problemlos wie bisher durch die Liga Richtung Playoffs marschieren können. Zumal bei Jena neben dem langzeitverletzten Jonathan Kazadi sowie dem gesperrten Clint Chapman auch noch Moritz Plescher (Bänderverletzung), Nico Brauner (Sprunggelenkprobleme) und Rafael Rodrigues (Zahn-OP) ausfielen.

Um so größer fiel hinterher die Freude bei den Gästen aus. „Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, meinte Stephan Haukohl. Mit 14 Zählern konnte er am Ende ebenso zweistellig punkten wie Spiel-Topscorer Julius Wolf (24), Alexander Herrera (18), Lorenz Bank (15), Rayshawn Simmons (14) und Neuzugang DaVonté Lacy (13). Die Nachverpflichtung, die ein bisschen an Immanuel McElroy, der Jena seinerzeit in die BBL führte, erinnert, brauchte für seine Punkte wieder nur 15 Minuten Spielzeit und scheint sich mehr und mehr als das Puzzleteil zu entpuppen, das Medipolis SC in seiner Rotation noch fehlte.

Das Extra-Lob gab es aber für einen anderen: Lorenz Bank. Der 20-Jährige machte sein bestes Spiel im Jena-Trikot. „Ich freue mich vor allem für ihn, da er ein super Spiel gemacht hat“, lobte Reinboth. Und auch Haukohl meinte: „Wir haben vor allem durch Lorenz einen starken Push bekommen und konnten über eine starke Teamleistung unsere Ausfälle kompensieren.“

Der Mann des Spiels gab sich gewohnt bescheiden. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Teamerfolg und fand auch meine Leistung soweit ganz ordentlich, was nicht bedeuten soll, dass es für mich nicht noch Möglichkeiten zur Verbesserung gibt“, meinte Bank, der in dieser Verfassung eine wichtige Stütze für das Team werden könnte.

„Jetzt müssen wir schauen, dass sich unser Lazarett schnell wieder lichtet, wir auch die kommenden Spiele so angehen, um uns auf den ersten beiden Plätzen festzusetzen“, gab Haukohl schon einmal die Marschrichtung für die kommenden Wochen vor. Am nächsten Sonnabend wartet zuerst das Heimspiel gegen Kellerkind Artland Dragons (Beginn 19.30 Uhr), ehe Jena dreimal in Folge in der Fremde gefordert ist.