Jena. Die Bundesliga-Fußballerinnen des FF USV Jena kassieren gegen Turbine Potsdam eine 1:6-Niederlage – zum Leidwesen nicht nur der eigenen Fans.

Für die Mitglieder des Potsdamer Fanclubs „Turbinefans“ wäre es sehr schade, wenn der FF USV Jena den Klassenerhalt nicht schaffen würde. „Unsere Fanlager verbindet eine enge Freundschaft, auch wegen der Fußballspiele zwischen unseren Fanclubs“, sagt der Potsdamer Frank Elvers. Wie in der Vorrunde ging zumindest das Spiel beider Fan-Lager mit 4:2 an Jena.

„Wir würden nicht heulen, wenn auch bei den Profis die Punkte in Jena bleiben würden. Für den Klassenerhalt drücken wir dem USV die Daumen“, sagt Elvers mit Blick auf die abstiegsbedrohten und am Tabellenende liegenden Jenaerinnen.

Etwas Besonderes war das letzte Bundesliga-Heimspiel an der Saale in diesem Kalenderjahr auch für Kinder vom Kinderheim Ebeleben. Vom Verein wurden sie eingeladen, für die meisten war es der erste Stadionbesuch dieser Art, sagt Gruppenerzieher Thomas Ziller. Zusammen mit den kleinen Fans und gut 150 reisefreudigen Turbine-Anhängern boten 432 Zuschauer bei diesigem Wetter und frischem Wind zumindest eine größere Kulisse als beim letzten Heimspiel gegen Sand. Am Ende freute sich Jena einmal, die Gäste aus Brandenburg dagegen jubelten sechsmal beim 1:6 (1:2). Angeführt von Bianca Schmidt, die durch ihre fußballerische Vergangenheit in der Region vielen ein Begriff ist, drückte Potsdam von Beginn an aufs Tempo, hatte die ersten Großchancen und ging folgerichtig durch Anna Gasper in Führung (23.). Immer wieder kombinierten sich die Gäste in den Jenaer Strafraum, während beim USV der Zug zum Tor fehlte. In der 37. Minute nutzte Lara Prasnikar einen Abpraller der ansonsten gut spielenden Torfrau Inga Schuldt zum 0:2.

„Wir hatten zu Beginn kaum Zugriff auf das Spiel, sind nur hinterhergelaufen“, sagte Jenas Trainer Christopher Heck. Für Hoffnung beim USV-Anhang sorgte kurz vor der Halbzeit das 1:2 durch Anna Weiß (45.) – ihr erster Bundesliga-Treffer. Doch ausgerechnet die 29-jährige Schmidt brachte Potsdam nach dem Wechsel wieder zwei Tore in Front (48.). Nach einer Ecke reagierte sie am schnellsten.

Danach war der Kampfeswille der Jenaerinnen gebrochen. Prasnikar (63./68.) sowie nochmals Gasper (80.) machten das halbe Dutzend voll. Wie im Hinspiel (2:6) schoss Potsdam den USV Jena vom Platz. Da half selbst das Daumendrücken der vielen Kinder und des ein oder anderen Gästefans nichts – Jena bleibt auch im letzten Bundesligaspiel des Jahres sieglos.

„Wir werden in den Trainingswochen im neuen Jahr das bisherige Abschneiden in der Saison genau analysieren“, sagte Heck.