Erfurt. Die Fans zeigen sich solidarisch und überaus spendabel. 333 Euro lässt sich jemand das Trikot von Libera Michelle Petter kosten.

Not macht aktiv und kreativ. Der eine Verein setzt auf fiktiven Ticketverkauf, der andere sammelt Geld über die Schwarmfinanzierung sogenannter Crowdfunding-Auktionen. Volleyball-Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt hofft mit der Versteigerung der Spielerinnen-Trikots einen Beitrag zum Durchhalten leisten zu können. Im Gegensatz zu der gewohnten Versteigerung nach dem letzten Heimspiel in der Halle nutzt er die Bühne eines sozialen Netzwerkes und ist erfolgreicher als sonst.

Welche Gründe der reißende Absatz der Auktion über Facebook besitzt, darüber könnte Schwarz-Weiß-Präsident Michael Panse spekulieren. Die große Solidarität unter Fans, Mitgliedern und Gästen aber freut den Klubchef enorm. Bereits zur Halbzeit hat der Verein an die 1500 Euro verbucht. So viel wie sonst etwa bei den Auktionen in der Halle insgesamt zusammenkam. Entsprechend froh kommentiert Panse den Verlauf der Aktion.

Seit dem 20. April kommt auf der Vereinsseite ein Trikot inklusive einer Autogrammkarte mit allen Spielerinnen unter den „Hammer“. Per Direktgebot können Interessenten von morgens an mitbieten. Sie bleiben anonym. Das Höchstgebot bis zum darauffolgenden Morgen, 8 Uhr, erhält den Zuschlag. Das Geld soll dazu dienen, die neue Saison mit vorzubereiten. In der ungewissen Zeit infolge der Coronavirus-Pandemie ist der Verein auf Hilfe angewiesen.

Den Auftakt machte die Versteigerung des Trikots von Clarisa Sagardia und brachte bereits stolze 300 Euro ein. Das Top-Gebot von den bisherigen acht Auktionen liegt bei 333 Euro, bezahlt für das Dress von Libera Michelle Petter.

Gut möglich, dass der Umsatz noch kräftig steigt. Bis zum kommenden Montag (am Sonntag ist Pause) gehen noch vier Trikots über den Tisch. Das letzte ist das von Barbara Dapic mit der Nummer 18, für das laut Panse sogar ein Bieter aus dem Ausland Interesse angekündigt habe.