Rudolstadt. Der SV 1883 Schwarza und das Trainingszentrum Rudolstadt blicken auf das Judo-Turnier um den Heidecksburgpokal zurück

15 Jahre ist es bereits her, dass die Judoka des SV 1883 Schwarza den Heidecksburgpokal, damals noch unter anderem Namen, zum ersten Mal als ihren Heimwettkampf ausgerichtet haben.

Viel Zeit ist seitdem vergangen, das Teilnehmerfeld ist größer geworden, die Wettkämpfe anspruchsvoller geworden. Über 250 Starterinnen und Starter aus über zwei Dutzend Vereinen waren in diesem Jahr dabei. Für die Schwarzaer Akteure der Altersklassen U 9 und U 11 ist das Turnier „der bedeutendste Wettkampf des Jahres und auch für die U13 ein wichtiger Gradmesser“, so Abteilungsleiter Thomas Schauseil.

Die Schwarzaer Teilnehmer konnten sich mit fünf Mal weißem Porzellan-Gold und zwei Mal Silber sowie Bronze souverän durchsetzen. In der olympischen Mannschaftswertung erreichte Schwarza vor dem FSV 1950 Gotha und hinter dem JC Jena den zweiten Platz. Thomas Schauseil sagte dazu: „Die fünf Goldmedaillen und der zweite Platz in der Mannschaftswertung haben sensationellen Anstrich, da mit einem solch guten Ergebnis aufgrund der letzten Jahre nicht zu rechnen war.“

Julian Schreiber ist einer der Goldmedaillenträger. Für den verantwortlichen Trainer Stefan Giller nur folgerichtig, denn er habe dominant gekämpft und souverän gesiegt. „Brenzliche Situationen konnte er gut verteidigen“, sehr gut sei auch seine Bodenarbeit gewesen. Sein Bruder Simon, Maximilian Ohlwein, Alison Maurer und Safiya Ziliax steuerten das übrige „weiße Gold“ bei. Für Stefan Giller zeigten sie dabei sehr gutes Judo, das schön anzusehen war. Genauso wie die Silbermedaillengewinner Achmed und Abrar Shahad. Bronze ging an Felix Dietrich und Moritz Habel. Über Felix Dietrich ebenso wie Alexander Linse und Michelle Kovaljov freute sich Stefan Giller besonders, da sie großen Kampfgeist gezeigt hätten. Für Raffael Tiersch, Theo Behrendt und Quentin Kelm war es laut ihrem Trainer nicht ihr bester Tag, sie haben aber dennoch gut kämpfend auf der Matte gestanden.

Im Anschluss fand erstmals ein Trainingscamp unter anderem mit den Sportlern aus Hannover statt.

Stefan Giller zeigte sich mit dem Ergebnis des Turniers sehr zufrieden. Zwar sei die U13 quantitativ nicht hoch besetzt, dafür aber qualitativ und eine neue Generation erfolgreicher Schwarzer Judoka zeige sich bei den Jahrgängen 2010 bis 2012. Schwarzas Cheftrainer kündigt an, dass die U9 und U11 nach den Winterferien wieder gemeinsam trainieren und daran arbeiten werden, den Schwarzaer Judosport weiter voranzubringen.

Auf die Frage nach dem Fokus des Turniers in der Zukunft antwortet Abteilungsleiter Thomas Schauseil: „Wir wollen daran arbeiten, dass wir neben den Teams aus Thüringen in noch stärkerem Maße Vereine aus Sachsen und Sachsen-Anhalt dazu bewegen können, am Turnier teilzunehmen. Aus meiner Sicht sollte also der Fokus verstärkt auf Mitteldeutschland gerichtet sein.“

Stefan Giller möchte das bestehende Format als Ranglistenturnier des Thüringer Judoverbands in der Altersklasse U13 beibehalten. Die dadurch entstehende Anziehungskraft zeige sich auch dadurch, dass Sportler aus sieben Bundesländer am Samstag in die Ex-Residenzstadt kamen. Er wünscht sich darüber hinaus die Etablierung des Trainingscamps als Gewinn für alle daran Beteiligten.

Durchwachsene Leistungen der TZ-Sportler

Elf Judoka des Trainingszentrum Rudolstadt waren außerdem aus der Ex-Residenzstadt dabei. Die großen Hoffnungen lagen aus Sicht des Trainers bei den Jüngsten, da diese Sportler vor drei Wochen in Saalfeld bereits viele Medaillen abgeräumt hatten. Diese hervorragenden Leistungen konnten diesmal nicht abgerufen werden.

So musste sich die gesamte U9 mit fünften Plätzen zufrieden geben (Magnus Wiche, Magdalena Kästner, Leonie Gawlitta und Jannis Schwertner. Die ganze Misere setzte sich aber auch in der U11 fort. So erkämpften Lilly Schleicher und Ben Unbehaun ebenfalls den fünften Platz. Einzige Lichtblicke in der Altersklasse der unter Elfjährigen waren die Neuzugänge im Team, Sara Allner und Paul Fröhlich. Beide belegten noch den dritten Platz in ihren Gewichtsklassen.

Enttäuschungen gab es auch bei den „Alten Hasen“ in der U 13. Hier ging auch der Kampf um den fünften Platz verloren. Nur ein siebter Platz für Marlene Schaal und auch Elisabeth Kästner, die in der gleichen Gewichtsklasse starteten. Einen Lichtblick gab es dann noch mit Daisy Frank, die mit ihren sehr guten Finten, aber auch den guten Bodentechniken. Bis zum Finale zeigte das junge Mädchen eine ausgezeichnete Leistung, bis das Finale kam, in dem sie sich gegen Emma Werner aus Weimar nicht behaupten konnte. Sie war in ihrer Gewichtsklasse die Leichteste, was die Aufgabe nicht leichter machte.