Marco Alles berichtet von der Biathlon-WM aus Antholz.

Erika Pallhuber atmete erleichtert auf. Exakt einen Tag vor dem Auftakt der Biathlon-Titelkämpfe rollten die Züge wieder. Mitte November hatte ein heftiges Unwetter millionenschwere Schäden im Pustertal verursacht und den Bahnverkehr auf verschiedenen Abschnitten zum Erliegen gebracht. Tausende Bäume waren umgeknickt und auf die Schienen gestürzt; Leitungen wurden zerstört, das Gleisbett teilweise unterspült. Und je länger die Reparaturarbeiten andauerten, umso stärker zitterte die WM-Generalsekretärin.

Weil auf der Pustertaler Staatsstraße in der Wintersaison ohnehin ein Auto am anderen klebt, hatten die Antholzer frühzeitig für die Anreise mit der Bahn geworben. Mit dem Bonus eines kostenlosen
Shuttleservices von Bahnhof Olang bis zur Wettkampfstätte obendrauf. Ein Angebot, das viele der 160.000 erwarteten Zuschauer nun auch tatsächlich nutzen können – und damit die Lage auf den Straßen deutlich entspannen.

Die Besucher dürfen sich auf zwölf spannende Wettkämpfe vor der traumhaften Bergkulisse der Rieserfernergruppe freuen. Während man im Tal den Schnee vergeblich sucht, eröffnet sich ihnen im wenige Kilometer entfernten Stadion auf 1600 Metern Höhe eine herrliche Winterlandschaft.

Die Arena selbst genügt dank moderner Gebäude, eines ausgeklügelten Tunnelsystems sowie einer neuen Beschneiungs- und Schießanlage mittlerweile höchsten Ansprüchen. Seit der letzten Weltmeisterschaft 2007 hat die Südtiroler Landesregierung 15 Millionen Euro in ihr Prestigeobjekt gesteckt.

Geht es nach den Antholzern, könnten die Olympischen Spiele 2026 schon morgen beginnen. Aber heute ist erst einmal WM.