Axel Lukacsek berichtet von der Eisschnelllauf-WM.

Entspannt war Danny Leger bei dieser Weltmeisterschaft der Eisschnellläufer in Salt Lake City eigentlich nie. Meist stand er unter Strom. Erst saß er mit seinen Sportlern nach dem Weltcup in Calgary wegen Problemen mit dem Flugzeug in Kanada fest und reiste einen Tag später als geplant zur WM an. Zu allem Überfluss handelte sich fast jeder seiner Athleten auch noch eine Erkältung ein. Und dann hätte es aus der Heimat jederzeit einen Anruf von seiner Frau geben können. Denn der Erfurter, der seit 17 Jahren im bayrischen Inzell lebt, wird in wenigen Tagen Vater.

Seit dieser Saison hat Leger die schwierige Mission übernommen, als Bundestrainer die deutschen Sprinter in die Weltspitze zu führen. Nico Ihle war dort schon einmal, als er vor drei Jahren in Südkorea WM-Silber holte. Der Chemnitzer, der zuletzt in Eigenregie trainierte, arbeitet seit dem vergange-nen Sommer in der zehnköpfigen Gruppe des Bundestrainers und damit unter ganz anderen Bedingungen. Immerhin lieferte er zur WM sein bestes Rennen der Saison ab und wurde Siebenter.

Das sportliche Rüstzeug holte sich Leger in Erfurt, wo er als Eisschnellläufer bei solch erfolgreichen Trainern wie Peter Wild oder Stephan Gneupel ausgebildet wurde. Unter anderem mit Radsport-Trainer Tim Zühlke, der einst Olympiasiegerin Kristina Vogel betreute, drückte er auf dem Sportgymnasium die Schulbank.

Nun will Danny Leger dabei mithelfen, dass auch die Erfurter Talente wie Jeremias Marx, Hendrik Dombek oder Stefan Emele den Anschluss schaffen. In diesen für ihn so turbulenten Tagen aber freut er sich erst einmal vor allem darauf, dass er Vater wird.

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