Molde. Die THC-Handballerinnen bringen sich in Molde ums Weiterkommen. Mit einem 28:26 (13:10) können sie die um ein Tor höher ausgefallene Hinspielniederlage nicht ausbügeln.

Die Handballerinnen des Thüringer HC haben das frühe Aus in der European League nicht mehr abwenden können. Durch eine Steigerung gewannen die Frauen um Trainer Herbert Müller am Samstag zwar das Rückspiel bei Molde Elite 28:26 (13:10). Den Drei-Tore-Rückstand vom verlorenen Hinspiel (32:35) vor einer Woche konnten sie indes nicht vergessen machen. Dabei hielten sie zehn Minuten vor dem Ende mit einem Fünf-Tore-Vorsprung noch alle Trümpfe, gaben das Plus durch zu viele Fehler aber selbst aus der Hand.

Molde stößt so in die dritte Qualifikationsrunde vor und trifft am 13. November auf Chambray Touraine Handball.

Nach ihrem Sieg um Ligapunkte bei Buchholz-Rosengarten am Mittwoch waren die THC-Frauen erst nach vier Uhr morgens wieder in der Heimat angekommen. Etwa zur gleichen Zeit brachen sie 24 Stunden später Richtung Norwegen auf. Wenig Zeit, um regenerieren zu können. Eine Woche nach dem enttäuschenden Auftritt im Hinspiel aber zeigten sich die Thüringerinnen trotz der Reisestrapazen zunächst hellwach.

Jede Viertelstunde ein Tor mehr zu werfen als Molde hieß die Rechnung von Coach Müller. Seine Mannschaft schien sich daran zu orientieren. Eröffnet von Annika Meyer, lagen die Gäste bis zum Ende des ersten Viertels mit einem Tor vorn. Per Doppelschlag durch Labrina Tsakalou wuchs das Plus um einen Treffer (9:7, 18.) – und dank einer besseren Abwehr zur Pause auf ein 13:10 an.

„Wir müssen uns auf einen harten Kampf einstellen“, hatte Moldes Trainer Tor Odvar Moen am vergangenen Sonntag vorausgesagt. Er behielt recht. Sein Team, das vor allem durch Top-Schützin Mona Obaidli im Hinspiel mit zwölf Toren schalten und walten konnte, wie es wollte, stand spätestens nach Josefine Hubers 14:10 kurz nach Beginn der zweiten Hälfte unter Druck. Die Norwegerinnen stemmten sich gegen die Niederlage, konnten jedoch nicht an die gute Leistung vor sechs Tagen anknüpfen.

Die Thüringerinnen dagegen steigerten sich. Allen voran Labrina Tsakalou. Die Griechin erlebte im ersten Vergleich nicht zuletzt durch ihre Herunterstellung nach drei Zeitstrafen einen gebrauchten Tag, marschierte im Rückspiel aber umso mehr voran. Spätestens nach ihrem neunten von zehn Toren zum 24:19 (49.) schien ihr THC-Team auf Kurs in die dritte Qualifikationsrunde zu sein. Mehrere technische Fehler in kurzer Folge machten alle Mühen jedoch zunichte. Sechseinhalb Minuten vor Schluss war Molde wieder auf zwei Tore herangekommen und glich durch Anastasija Marsenic 60 Sekunden vor Schluss sogar aus (26:26). Dass die Thüringerinnen noch zweimal trafen, sprach für sie. Die Enttäuschung war dennoch riesengroß.