Gotha. Volleyball-Zweitligist BlueVolleys unterliegt in Karlsruhe mit 0:3. Mittelblocker Patrick Kummer gibt Freundin das Ja-Wort.

Der 4. Dezember wird Patrick Kummer ewig in Erinnerung bleiben. Einen Tag vor dem Duell mit den BlueVolleys Gotha beim Tabellenführer Karlsruhe gab der 23-jährige Mittelblocker in Ilmenau seiner langjährigen Freundin Ronya das Ja-Wort. Die standesamtliche Trauung fand im kleinen Rahmen statt, später soll die kirchliche Hochzeit folgen. Für den Thüringer und Familienvater, der 2019 aus Rüsselsheim zu seinem langjährigen Verein zurückkehrte, schließt sich so ein Kreis.

Einen Tag später stand für Kummer aber schon wieder der Sport im Vordergrund. Und dieser verlief weniger schön. Bei den Baden Volleys SSC Karlsruhe verlor Gotha 0:3 (-14; -20; -20). Es bleibt dabei, die Gothaer Zweitliga-Volleyballer können in dieser Saison nicht gegen die Spitzenteams der Liga gewinnen.

In Karlsruhe mussten die BlueVolleys kurzfristig auf den erkrankten Zuspieler Anselm Rein und immer noch auf den verletzten Diagonalangreifer Yann Böhme verzichten. Dafür stand der frisch vermählte Kummer in der Startsechs. Bereits im ersten Satz wurde schnell sichtbar, dass die Gothaer dem druckvollen Beginn der Baden Volleys wenig entgegen zu setzen hatten. Im zweiten Abschnitt lief es dann zunächst besser. Den Thüringern gelangen einige sehenswerte Aktionen. Ein gut gestellter Block, ein gekonnt gelegter zweiter Ball von Spielertrainer Jonas Kronseder und ein krachender Schnellangriff von Kummer brachten eine 8:4-Führung.

Doch von langer Dauer war diese Führung nicht. Beim Stand von 11:11 war der Gleichstand wieder hergestellt. Dem schon seit einigen Wochen seiner Form hinterher laufenden Hauptangreifer Eric Niederlücke fehlte bei seinen Angriffen das nötige Selbstvertrauen und auch ein wenig das Glück. Kronseder reagierte und brachte für ihn den etatmäßigen Außen/Annahmespieler Robert Werner.

Kaum ein Gothaer in Normalform

Dennoch wurde immer deutlicher, dass die Hausherren an diesem Abend ein Übergewicht beim Aufschlag und im Angriff hatten. Lediglich Kapitän Christoph Aßmann erreichte auf Gothaer Seite Normalform. Mit drei Punkten in Folge sorgte er nochmal für eine zwischenzeitliche Führung der Gäste. Doch sein Pendant auf der anderen Netzseite, Karlsruhes Kapitän Jens Sandmeier, war an diesem Abend der Unterschiedsspieler schlechthin. Mit seinen Aktionen brachte er sein Team letztlich sicher über die Ziellinie. Die Baden Volleys holten sich auch diesen Satz mit 25:20.

Im dritten Durchgang stellte Kronseder nochmal um. Aßmann wechselte auf die Diagonalposition, wo zuvor auch Werner wenig Akzente setzen konnte, dieser ging nun auf Außen. Bis zur ersten technischen Auszeit verlief das Spiel nun relativ ausgeglichen. Eine Aufschlagserie von Jens Sandmeier mit drei Assen in Folge, bei der aber auch die niedrige Hallenhöhe eine Rolle spielte, sorgte dann für eine frühzeitige Vorentscheidung. So sehr sich die Blue Volleys auch bemühten, die Karlsruher hatten stets die passende Antwort parat. Am Ende war es dann wieder der überragende Sandmeier, der mit einem Pipeangriff den 25:20-Satzendstand herstellte. Mit ihm und Gothas Kapitän Aßmann wurden anschließend die unbestritten besten Spieler ihrer Teams als MVP (wertvollster Spieler) ausgezeichnet.

„Wir waren heute dem Druck der Hausherren nicht gewachsen. Auch weil wir zu wenig entgegen gesetzt haben. Wir müssen dieses Spiel auswerten und dann schnell abhaken und uns nun sehr konzentriert auf die kommenden Spiele vorbereiten“, resümierte Spielertrainer Kronseder nach der Partie. Denn jetzt warten bis zur Weihnachtspause drei Heimspiele gegen Delitzsch, Friedrichshafen und Bliesen. Allesamt Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gegen die Siegpunkte fest eingeplant sind.

Freudestrahlend: Patrick Kummer heiratete am Freitag in Ilmenau seine Ronya.
Freudestrahlend: Patrick Kummer heiratete am Freitag in Ilmenau seine Ronya. © Niklas Kubitz | Niklas Kubitz