Erfurt. Schwarz-Weiß Erfurt glänzt im ersten Heimspiel der neuen Bundesliga-Saison und setzt mit einem 3:1 (-21, 22, 20, 24) über Wiesbaden ein Zeichen.

Zwei Fehler, wenig später zwei klasse Punkte: Für einen Moment schien es, als ränne den Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß dieser so wichtige zweite Satz noch durch die Hände. Dann aber drosch Kapitänin Antonia Stautz nach ihren Patzern zweimal den Ball ins Wiesbadener Feld. Der Jubel war riesig. Der erste gewonnene Durchgang im neuen Spieljahr war der Auftakt einer Auferstehung der Erfurter Volleyballerinnen und einer Party in Schwarz-Weiß.

Drei Tage nach dem mutigen, aber unbelohnten Auftritt beim Titelaspiranten Stuttgart (0:3) drehten die Erfurterinnen das Spiel gegen Wiesbaden und überraschten mit einem 3:1 (-21, 22, 20, 24) eben jenes Team, das am Mittwoch den Meister Dresden glatt geschlagen hatte. 630 Zuschauern erlebten am Samstag einen packenden Volleyball-Abend, den Elisabeth Sandbothe zur Krönung mit einem Ass beim ersten Matchball beschloss.

Spielerisch gestalteten die Erfurterinnen den ersten Satz bereits auf Augenhöhe. Rica Maase setzte sich einige Male vielversprechend durch. Überhaupt punkteten die Erfurterinnen über viele Positionen, mussten jedoch von Beginn an einem Rückstand nachlaufen. Sie legten viel Energie in dieses Bestreben. Neben Pech in einigen Aktionen schafften es die Einheimischen nicht, Konstanz in ihre Aktionen zu bringen. Immer wieder unterbrachen Fehler den Versuch heranzukommen. Symptomatisch, dass eine Fehlaufgabe zum 21:25 den anfangs sichereren Wiesbadenerinnen den Durchgang bescherte.

Das wechselvolle Bild prägte auch den zweiten Satz, wenngleich die Erfurterinnen durch unerschütterlichen Glauben an sich gegen Ende das Momentum auf ihrer Seite hatten. Angeführt nun von Jazmine White, die über die Mitte und im Block entscheidende Punkte erzielte, setzte sich Schwarz-Weiß erstmals ab (22:18). Und der Außenseiter brachte den Satz trotz Zittereinlage dreier gegnerischer Punkte in Folge (22:21) heim.

Die Leidenschaft, die Erfurts Trainer Konstantin Bitter von seiner Mannschaft verlangte, zeigte diese besonders im dritten Satz. 8:12 lag sie hinten, um mit „Toni“ Stautz an der Aufgabe eine Serie von acht Punkten am Stück zum 16:12 zu landen. Die Aufholjagd zeigte Wirkung beim Gast. Er bot in der Folge einen offenen Schlagabtausch, den die Erfurterinnen aber mehr und mehr für sich entschieden. Immer wieder stand Elisabeth Sandbothe im Mittelpunkt, bis auch der Satz an Erfurt ging (25:20).

Der erste Punkt war eingefahren. Und es sollte mehr werden. Vor allem für die Zuschauer, die wiederum ein Schwarz-Weiß-Team erlebten, das erneut einen Vier-Punkte-Rückstand wettmachte, um dann den Meister-Bezwinger noch einmal zu schocken. Mit bärenstarkem Block wehrte Rica Maase den gegnerischen Satzball ab, rechtfertigte noch einmal mehr eindrucksvoll ihre Wahl zur wertvollsten Spielerin. Und dann kam „Elle“ Sandbothe.