Suhl. Die Handballer des LSV Ziegelheim haben am Sonntag beim Favoriten Suhl / Goldlauter in der Wolfsgrube eine faustdicke Überraschung verpasst

Gegen die favorisierten Gastgeber der SG Suhl/Goldlauter machte der LSV ein richtig starkes Spiel, kämpfte sich immer wieder in die Partie zurück und hatte am Ende einfach nur Pech, dass Steffen Moritz mit dem letzten Wurf der Partie nur den Pfosten traf und damit einen verdienten Punktgewinn verpasste.

LSV–Trainer Patrick Jahn meinte nach dem mit 30:31 (14:17) verloren gegangenem Spiel: „Ich kann meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Wir haben genau das umgesetzt, was wir vor dem Spiel von den Jungs gefordert haben. Am Ende hat nicht die bessere Mannschaft, sondern das Team mit der höheren individuellen Klasse gewonnen. Spielen wir so weiter, kommen die Punkte in den nächsten Spielen ganz von allein.“

Den besseren Auftakt erwischten die Gastgeber, welche vor der Spielzeit mit dem Einkaufswagen gehörig durch Europa getourt waren. Nenad Mirkovic warf David Püschel gleich die ersten zwei Bälle um die Ohren. Doch nach sechs Minuten war der LSV wieder im Spiel und lag Dank dreier verwandelter Strafwürfe von Marcel Jahn nur noch mit 3:4 zurück. Die Ziegelheimer nahmen immer wieder das Tempo aus der Partie und suchten in der Offensive zielsicher den Abschluss. Oliver Kunz konnte nach knapp zwölf Minuten die erste Führung für sein Team zum 7:6 erzielen.

Gerade die Rückraumreihe der Suhler hatte der LSV gut im Griff und so konnten sich die Gastgeber nur durch die individuelle Klasse eines Nenad Mirkovic erfolgreich sein. Er drückte dem Spiel nun immer mehr seinen Stempel auf. Die Führung wechselte nun mehrfach, und auf LSV–Seite zeigten sich Oliver Kunz und Marcel Jahn erfolgreich. Andreas Biedermann war es dann vom Kreis, welcher erstmals eine Zwei–Tore–Führung für den LSV herstellen konnte. Doch die Suhler kamen über Atilla Prunner und Vladimir Dimic wieder ins Spiel und gingen erneut in Front.

Vor der Pause erwischte der LSV seine einzige kleine Schwächephase und mit einem 14:17-Rückstand ging es erst einmal zum Pausentee.

Nach dem Seitenwechsel dann meist das gleiche Bild. Die Ziegelheimer waren mit Kontern und lange ausgespielten Spielzügen erfolgreich. Die Suhler hingegen spielten erneut ihre individuelle Klasse aus und hielten den Vorsprung konstant bei zwei bis drei Toren. Auf LSV-Seite riss nun Oliver Kunz immer mehr das Ruder an sich, vollstreckte selbst oder bediente mit Lukas Zverina, André Heinig und Marcel Jahn seine Nebenleute.

Nach einer Dreiviertelstunde führten aber immer noch die Gastgeber mit 25:22. Vladimir Dimic war nun fast nicht mehr zu stellen. Da jedoch auch der LSV von fast allen Positionen torgefährlich war, blieb die Jahn-Sieben zumindest auf Tuchfühlung. Vier Minuten vor dem Ende sorgte dann wieder Dimic mit seinem Treffer zum 30:26 für die Vorentscheidung. Oder etwa doch nicht? Noch einmal rappelte sich der LSV auf. Angetrieben von Torhüter Michael Wolf, an welchem nun fast nichts mehr vorbei kam, war man nach einem Treffer von Oliver Kunz und einem Doppelpack von Lukas Zverina zurück im Spiel (29:30).

Wieder war es Michael Wolf, welcher die Suhler zur Verzweiflung trieb. Als dann Steffen Moritz mit seiner ganzen Erfahrung 40 Sekunden vor dem Ende zum 30:30 traf, war ein durchaus verdienter Punktgewinn in Reichweite. Dawid Biskup traf auf der Gegenseite zum 31:30 und mit dem letzten Wurf der Partie traf Steffen Moritz nur den Pfosten und die Suhler wussten selbst nicht so richtig, wie sie diesen Vorsprung fast doch noch hergegeben hatten.

Mit dieser Leistung braucht sich der LSV auch in der nächsten Woche gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Sonneberg nicht verstecken.

LSV: Püschel, Wolf; Fritsche (1), Zverina (4), Heinig (5), Moritz (1), Küttner, Wunderlich (1), Kunz (6), Krause, Jahn (10/6), Biedermann (2) - Strafwürfe: LSV: 5/6, Suhl: 3/3 Strafminuten: LSV: 2 Suhl: 6 - Schiedsrichter: Hauke/Lindig