Berlin/Erfurt. Vollgelaufene Keller, nasse Wände: Extreme Regenmengen haben in den vergangenen Jahren so manchen Thüringer Hausbesitzer Geld und Nerven gekostet. Eine Studie zeigt jetzt, dass besonders Ostthüringen betroffen war.

Extreme Regenfälle haben an Wohngebäuden in Thüringen in 15 Jahren einen Schaden von 134 Millionen Euro verursacht. Am häufigsten waren Bewohner im Altenburger Land betroffen, wie die am Montag veröffentlichten Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) belegen. Aber auch in Gera und im Weimarer Land sorgten heftige Niederschläge für viele vollgelaufene Keller, unterspülte Fundamente und durchnässte Wände.

Der Untersuchung zufolge waren zwischen 2002 und 2017 Starkregenfälle für knapp 30.000 Schäden an Thüringer Wohngebäuden verantwortlich. Insgesamt wurden in dem Zeitraum 1068 Starkregenfälle in Thüringen registriert. Im Altenburger Land wurden im Schnitt 128 von 1000 Wohnhäusern durch besonders starke Regenfälle beschädigt. Die Beseitigung der Folgen kostete dort betroffene Hausbesitzer den Angaben zufolge im Schnitt 5765 Euro.

Teuerster Einzelschaden an Einfamilienhaus in Thüringen: 122.777 Euro

In Gera waren es im Schnitt 116 und im Weimarer Land 89 von 1000 Gebäuden, die durch Starkregen Schäden davontrugen. Es folgen laut der Studie bei den am häufigsten betroffenen Landkreisen der Saale-Holzland-Kreis (84/1000) und Saalfeld-Rudolstadt (83/1000).

Bundesweit betrug der Schaden durch Starkregen den Angaben zufolge 6,7 Milliarden Euro. Doch nur 43 Prozent der Hausbesitzer in Deutschland hätten eine Elementarschadenversicherung und seien somit gegen die Folgen extremer Regenfälle versichert. In Thüringen seien es 47 Prozent.

„So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, erklärte GDV-Naturgefahrenexperte Oliver Hauner. Der teuerste Einzelschaden an einem Einfamilienhaus in Thüringen habe sich auf 122.777 Euro belaufen. Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, hätten bislang schlicht Glück gehabt. Jeder Ort in Deutschland sei quasi gleich stark von gefährlichen Regenmengen bedroht, hieß es.

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