Apolda/Erfurt. In Thüringen haben FDP und SPD ihre diesjährigen Veranstaltungen am politischen Aschermittwoch abgesagt. Als Grund nannten Sprecher der Parteien die Regierungskrise.

Die Regierungskrise in Thüringen wirkt sich auch auf ein bei den Parteien beliebtes Karnevalsritual aus: Geplante Veranstaltungen der Landesverbände zum politischen Aschermittwoch wurden in Thüringen teilweise abgesagt. Bei der CDU hingegen verspricht der Aschermittwoch in Apolda sogar besonders spannend zu werden. Dort soll am Mittwoch (26. Februar) neben Landes- und Fraktionschef Mike Mohring auch Friedrich Merz, der als einer der Anwärter für den CDU-Parteivorsitz oder die Kanzlerkandidatur gehandelt wird, reden. Der Abend ist seit Wochen ausverkauft.

FDP und SPD haben ihre Veranstaltungen abgesagt. „Wir finden das derzeit nicht angemessen“, sagte SPD-Landesgeschäftsführerin Anja Zachow der Deutschen Presse-Agentur. „Haudrauf und Schenkelklopfen, das passt nicht zur derzeitigen Situation.“ Beim politischen Aschermittwoch teilen die Parteien traditionell deftig gegen ihre politischen Gegner aus.

Auch die FDP begründete die Absage mit der aktuellen politischen Situation. Bei ihr hatte ursprünglich Thomas Kemmerich reden sollen. Der FDP-Politiker war mit AfD-Stimmen zum Thüringer Ministerpräsident gewählt worden und ist inzwischen nach einem Sturm der Entrüstung zurückgetreten.

CDU und Grüne halten am Aschermittwoch fest

Der politische Aschermittwoch im Congress Centrum Suhl - er wird traditionell bereits am Faschingsdienstag gefeiert - verzichtet diesmal auf Politiker als Redner. Hier sollen Kabarettisten, Comedians und Künstler in die Bütt steigen. „Politiker sind eingeladen, zuzuhören“, sagte Veranstalter Daniel Ebert. Er geht bislang davon aus, dass Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee (SPD) und Grünen-Fraktionschef Dirk Adams (Grüne) kommen. Mohring habe hingegen abgesagt. Die rund 2200 Karten für den Abend seien trotz des Verzichts auf Politikerreden vergriffen.

Wie die CDU halten auch die Grünen bislang an ihrem Aschermittwoch fest. Im Kunstpavillon Eisenach werden am Mittwoch Landtagsfraktionschef Dirk Adams und Landessprecherin Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt erwartet. Die Thüringer Linke hatte nach Angaben eines Sprechers ohnehin keinen politischen Aschermittwoch geplant. Seit Bodo Ramelow regelmäßig in Suhl auftrete, sei dies so. Bei der AfD gab ein Sprecher den „intensiven Wahlkampf im vergangenen Jahr“ als Grund für den Verzicht auf eine Veranstaltung in Thüringen an.

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