Die Regierungsbildung in Thüringen könnte sich noch hinziehen: Erstmals haben sich mögliche Koalitionspartner zum Zeitplan für die Wahl des Ministerpräsidenten geäußert.

Die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten wird sich bis ins nächste Jahr hinziehen. Das rot-rot-grüne Bündnis, das mit Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) ins Rennen gehen will, rechnet damit, dass es noch ein paar Monate dauern wird. Im Moment gehe sie von Ende Februar, Anfang März aus, sagte Linke-Landesvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow am Dienstag in Erfurt. Alle Parteien müssten zuvor noch verschiedene Gremien befragen, die Grünen hätten Ende Januar noch einen Landesparteitag, die SPD mache möglicherweise eine Mitgliederbefragung.

Im dritten Wahlgang würde für die Wahl des Regierungschefs die einfache Mehrheit der Stimmen reichen. Damit wären Linke, SPD und Grüne nicht auf die Unterstützung von CDU, FDP oder AfD angewiesen. „Ich glaube, dass wir auch jetzt schon mehr Stimmen für Bodo Ramelow generieren können als Rot-Rot-Grün hat“, zeigte sich Hennig-Wellsow zuversichtlich. „Wir laden aber immer noch ein, gemeinsam mit uns den Ministerpräsidenten zu wählen.“ CDU und FDP haben aber bereits ausgeschlossen, einem linken Ministerpräsidenten ins Amt zu verhelfen.

Es sei noch zu früh, um sagen zu können, ob es erneut einen rot-rot-grünen Koalitionsvertrag gebe, sagte SPD-Fraktionschef Matthias Hey.

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