Erfurt. Jede zweite Thüringer Firma der Metall- und Elektroindustrie ist aufgrund gestiegener Kosten wirtschaftlich gefährdet. Im Vergleich zu 2020 seien die Einkaufskosten um 93 Prozent gestiegen.

In der Thüringer Metall- und Elektroindustrie wächst die Sorge vor Firmenschließungen als Folge der Kostenexplosion. Von 22 befragten Unternehmen sehe sich die Hälfte aufgrund der Energiekrise wirtschaftlich gefährdet, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Blitzumfrage des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie hervorgeht. Für fast jeden fünften Betrieb seien die Kosten in existenzgefährdetem Umfang gestiegen. Im Vergleich zu 2020 waren demnach die Einkaufskosten um 93 Prozent gestiegen und weitere Erhöhungen um 25 Prozent werden 2023 erwartet.

Insbesondere die Kosten für Strom und Gas sind den Angaben zufolge für knapp ein Viertel der Betriebe existenzgefährdend gestiegen. 50 Prozent der Firmen sind von Stornierungen oder Verschiebungen von Aufträgen betroffen. Die Unternehmen versuchten zwar, soweit möglich Gas einzusparen, weitere Einschränkungen von Gaslieferungen würde die Betriebe aber erheblich treffen, hieß es weiter.

An der Umfrage vom 29. September bis 10. Oktober 2022 hatten sich den Angaben zufolge 22 Thüringer M+E-Betriebe mit 10 654 Mitarbeitern beteiligt. Sie umfasse damit 21,2 Prozent der Betriebe und 37,1 Prozent der Mitarbeiter.

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