Kölleda. Wie wichtig Kommunikation für einen reibungslosen Ablauf des Schienenverkehrs ist, war unlängst zu besichtigen. Grundlagentechnik der Zukunft kommt aus Kölleda.

Ohne Kommunikation fährt kein Zug. Das war unlängst bei dem Sabotage-Akt in Norddeutschland zu sehen. Umso wichtiger ist, dass die Technologie immer auf dem neuesten Stand ist. Ein entsprechender Standard hört auf den Namen FRMCS. An diesem Future Railway Mobile Communication Standard arbeitet auch die Funkwerk Systems GmbH aus Kölleda. Mit ihrem Funkmodul NRM-1 ist sie unter den Top 20 des Thüringer Innovationspreises in der Kategorie Digitales und Medien.

Das neuartige Funkmodul dient dem Senden und Empfangen von Anrufen wie auch von Daten in 3G-, 4G- und 5G-Netzwerken. Verglichen mit den bisher gängigen Techniken ermöglicht es unter anderem eine deutlich höhere übertragene Datenmenge in der Kommunikation zwischen Zügen oder mit einer Leitstelle. Außerdem ist die Technik sicherer gegen etwaige Cyberangriffe. Bis 2035 soll FRMCS im europäischen Schienenverkehr flächendeckend eingeführt sein.

Das Funkmodul aus Kölleda wird momentan bei diversen Tests auf internationalen Strecken eingesetzt. 2021 sei es auch beim Projekt „Digitale Schiene“ in Hamburg zum Einsatz gekommen, als autonom fahrende S-Bahnen erprobt wurden, berichtet Uwe Stöpel, Leiter Entwicklung bei Funkwerk. In Zukunft könne die Technologie nicht zuletzt helfen, Lokomotiven autonom fahren zu lassen. Aus dem Assistenz-System werde dann praktisch ein Management-System, so Stöpel. Hinter komplizierter Technik und bisweilen sperrigen Abkürzungen verbirgt sich also das Ziel, den Bahnverkehr sicherer und schneller zu machen. Und das ist wichtig für alle. Denn: „Es handelt sich ganz eindeutig um kritische In-frastruktur“, so Stöpel.