Brotterode. Mit 1,3 Millionen Pixeln projiziert ein Scheinwerfer-Frontmodul der Marelli Automotive Lighting Bilder auf die Straße. Das dient dem Komfort beim Fahren – aber vor allem auch der Sicherheit.

„Man könnte auch einen Schwarz-Weiß-Film damit abspielen“, sagt Tobias Möller und meint das vollkommen ernst. Das Digital Mirror Device (DMD), das die Marelli Automotive Lighting GmbH aus Brotterode entwickelt hat, ist aber nicht etwa für den Kinosaal gedacht – sondern für die Straße. Mit Hilfe eines HD-Chips mit 1,3 Millionen Pixeln wirft das Scheinwerfer-Frontmodul für Pkw hochauflösende Bilder auf den Asphalt und auf Wände. Das Licht erzeugen drei Hochstrom-LED-Lampen. Beim Thüringer Innovationspreis zählt das DMD zu den Top 20, und zwar in der Kategorie Licht und Leben.

Die Kombination passt gut. Denn das Modul bietet Fahrer oder Fahrerin zwar einiges an zusätzlichem Komfort. Vor allem aber soll es der Sicherheit dienen. Das wird rasch deutlich, wenn Möller, der Leiter Manufacturing and Engineering bei Marelli, einige der Licht-Bilder zeigt. Spezielle Linien markieren zum Beispiel die Fahrzeugbreite und sorgen so in Baustellen und engen Passagen für die perfekte Navigation.

Abblend- und Fernlicht wird automatisch justiert

Außerdem gibt es Symbole für Kälte, Nässe, Baustellen, Vorfahrtsregeln und vieles mehr. Abblendlicht und Fernlicht stellt das System ohnehin vollautomatisch permanent neu ein. Es sei sogar möglich, Zebrastreifen auf die Straße zu projizieren, sagt Möller. Als Symbol für Fußgänger: Ihr dürft rüber, ich warte!

Rund 200.000 Fahrzeuge von Mercedes und Audi sind bereits mit den Modulen unterwegs, erklärt Möller beim Rundgang durch die Fertigung. Das potenzielle Marktvolumen schätzt man in Brotterode auf fünf Millionen Fahrzeuge. Begrenzt werde die Zahl nicht zuletzt durch den hohen Kostendruck, der auf dem Automarkt herrsche.