Erfurt. Der Flughafen in Erfurt gehört zu den kleineren internationalen Airports in Deutschland. Der Konkurrenzdruck unter den Standorten ist hoch. 2023 soll investiert werden.

Der Flughafen Erfurt rechnet nach dem Start in den Sommerflugplan mit stabilen bis leicht steigenden Passagierzahlen in diesem Jahr. Das Vorjahresniveau von knapp 140.000 Fluggästen solle gehalten werden, sagte ein Sprecher der Flughafen GmbH auf Anfrage. Einige Prognosen gehen laut Thüringer Infrastrukturministerium sogar von einem Zuwachs von bis zu 20 Prozent aus. Nach Ministeriumsangaben steigen in diesem Jahr die finanziellen Zuschüsse des Landes für Thüringens einzigen internationalen Airport von 3,3 Millionen Euro auf 5,9 Millionen Euro.

"Der deutliche Anstieg 2023 ist auf die allgemein stark gestiegenen Energie- und Materialkosten zurückzuführen. Zudem sind in diesem Jahr größere Investitionen in die Sicherheitstechnik des Flughafens geplant wie zum Beispiel der Austausch der Feuerlöschfahrzeuge und die Instandhaltung der Flugbetriebsflächen", sagte ein Ministeriumssprecher.

Seit Beginn des Sommerflugplans Anfang April werde Antalya an der türkischen Riviera von Erfurt aus täglich angeflogen, sagte Flughafensprecher Hans-Holm Bühl. 2022 sei die Küstenstadt das Ziel mit den meisten Fluggästen gewesen, die in Erfurt abgefertigt wurden. Antalya werde von Erfurt aus von den Fluggesellschaften Tailwind und Corendon Airlines bedient. "Neben Antalya ist aktuell auch das ägyptische Hurghada am Roten Meer gut gebucht", sagte Bühl.

Mallorca ist aber bis mindestens Juni kein Ziel des Erfurter Flughafens. Gespräche mit Airlines und Reiseveranstalter darüber hinaus liefen aber.

Kritik von den Grünen

Kritik an den höheren Landeszuschüssen für den Flughafen kommt von der Grünen-Landessprecherin Ann-Sophie Bohm. Sie fordert, auch die Zuschüsse für Bus und Bahn müssten verdoppelt werden.

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Während der Corona-Pandemie wurden neue Geschäftsfelder entwickelt

Der Internationale Verkehrsflughafen in Erfurt erfülle wichtige Infrastrukturaufgaben, erklärte Vize-Ministeriumssprecher David Kehrberg. "Mehr als 1700 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind direkt und indirekt mit dem Flughafen verbunden." Der Airport übernehme mit dem Luftfrachtverkehr auch Lieferkettenfunktionen und sei ein Standort für Unternehmensansiedlungen. Die Bruttowertschöpfung durch den Flughafen schätze das Ministerium auf rund 100 Millionen Euro.

Während der Corona-Pandemie, als regelmäßig Flugzeuge mit medizinischen Gütern gelandet seien, seien auch neue Geschäftsfelder entwickelt worden. Dadurch ist der Flughafen nach Einschätzung des Ministeriums wirtschaftlich relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen.