Erfurt. Schwindelfreiheit, Teamwork und Aufgeschlossenheit gehören zur Profession eines Klempners.

Manchmal ist vom „Spengler“ die Rede. Andernorts spricht man hingegen vom „Flaschner“ oder „Blechner“. Das schöne ist: Klempner können sich immer angesprochen fühlen – weil der Beruf nicht nur vielfältig ist, sondern in verschiedenen Regionen ganz verschiedene Namen trägt. Trotz dieser Unterschiede sind die Aufgaben für Klempner in allen Regionen gleich. Der Beruf leistet einen Beitrag zum modernen Bauen.

Denn die mit Kupferblechen gedeckten Dächer, die auf Kirchen oder anderen Bauwerken bewundert werden können, sind auch Klempnern zu verdanken. Bei Wind und Wetter übernimmt er die fachgerechte Montage und sorgt dafür, dass diese „Glanzpunkte“ im Städtebild auch dicht sind.

Die Bleche dafür werden in der Werkstatt zugeschnitten. Dort trifft der Klempner auch die Vorbereitungen für die Montage am Bau: Er biegt, falzt und formt die Bleche. Der Einsatz von bringt dabei Arbeitserleichterungen. Es gibt zwar auch vorgefertigte Teile, aber im Vordergrund steht die handwerkliche Einzelfertigung, die bei der Restaurierung wie am Neubau Maßarbeit gewährleistet.

Wenn es darum geht, Metalldächer oder Metallfassaden, Dachrinnen oder Regenfallrohre anzubringen, müssen Klempner über Metalle, Kunststoffe und deren jeweiligen Verwendungszweck genau im Bilde sein. Und auch Wissen über die entsprechenden Verbindungstechniken wie das Falzen, Nieten und Kleben braucht es für die Arbeit. Zudem gibt es einige Eigenschaften, die Interessierte für diesen Beruf mitbringen sollten: Spaß an der Arbeit auf Baustellen, Schwindelfreiheit in luftiger Höhe, Lust auf Teamwork, Aufgeschlossenheit gegenüber Umweltschutzmaßnahmen.

So werde ich Klempner

Ausbildungsablauf

Die Ausbildungsdauer beträgt dreieinhalb Jahre.Während der Berufsausbildung ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung ab

Ausbildungsinhalte

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht, berufsspezifische Rechtsgrundlagen
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Betriebliche und technische Kommunikation
  • Kundenorientierte Kommunikation
  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen
  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen
  • Manuelles und maschinelles Bearbeiten
  • Fügen von Werkstücken und Bauteilen

Mein Weg ins Handwerk: Laura Kornhaaß (23), Klempnerin im Betrieb KS Klempnerei Schönefeld GmbH

Was gefällt Ihnen an dem Beruf besonders?

Als Klempnerin leistet man konstant Aufklärungsarbeit über den Beruf. Wir haben nichts mit Toiletten am Hut. Wenn man dann anfängt, von Dächern und Fassaden zu erzählen, sind die meisten immer erstaunt, wie vielseitig und innovativ Metall sein kann. Genau das gefällt mir so sehr an diesem Beruf. Die Arbeit ist immer interessant und es gibt viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen und auch weiterzuentwickeln.

Was hat Sie motiviert, Ihren Beruf zu ergreifen?

Die Möglichkeit, etwas vollkommen Neues auszuprobieren. Junge Frauen sind im Handwerk immer noch die Ausnahme. Und ich habe schon immer die Komplexität des Berufs bewundert. Man benötigt Kreativität und Vorstellungsvermögen, da jede Baustelle anders ist.

Was möchten Sie jungen Leuten mit auf den Weg geben, die sich für dieses Gewerk interessieren?

Wenn sie sich vorstellen können, in dem Beruf zu arbeiten, sollten sie den nächsten Klempnerbetrieb aufsuchen und dort ein Praktikum beginnen. Es ist wichtig, dass sie sich in der Verarbeitung unterschiedlicher Materialien ausprobieren und ihre Fingerfertigkeit testen. Auch die Höhentauglichkeit sollte man in einem Praktikum erproben. Ist die Lust geweckt, steht einem erfolgreichen Start in die Ausbildung sicherlich nichts im Wege.