Erfurt. Tischler fertigen individuelle Stücke von bleibendem Wert. Kreativität und Genauigkeit zählen.

Doppelt hält ja bekanntlich besser. Es kann also bestimmt nicht schaden, wenn jemand einen Beruf ergreift, für den es zwei Bezeichnungen gibt. Egal ob als Tischler im nördlichen oder als Schreiner im südlichen Deutschland: Die Aufgabe dieses Handwerkers ist es, den natürlichen Werkstoff Holz in Form zu bringen. Daneben verarbeitet der Tischler oder Schreiner aber auch spezielle Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Glas, Metall und Stein. So vielfältig wie die Materialien sind auch die Produkte, die hergestellt werden.

In vielen Tischler- und Schreinerbetrieben werden Möbel und ganze Inneneinrichtungen gebaut. Dabei gilt es, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und in Abstimmung mit dem Auftraggeber eigene Entwürfe umzusetzen. Mit Kreativität kann sich der Tischler voll ins Zeug legen. Auch der abschließende Einbau beim Kunden gehört zu den Aufgaben. Andere Betriebe haben sich auf die Fertigung von Fenstern, Türen, Treppen oder auch Wintergärten spezialisiert. Kurz gesagt: Rund ums Wohnen gibt es fast nichts, was nicht selbst entworfen und umgesetzt werden kann. Ein Tischler arbeitet dabei mit modernen Maschinen, einige davon sind computergesteuert. Das bedeutet jedoch nicht, dass die handwerkliche Qualität leidet. Ganz im Gegenteil: Die Technik macht den Tischler noch leistungsfähiger. Mit geschickten Händen und technischem Verständnis entstehen individuell gestaltete Werke von bleibendem Wert. Wer gern mit natürlichen Werkstoffen arbeitet und sich selbst verwirklichen möchte, für den ist das der richtige Beruf – egal ob Tischler oder Schreiner genannt.

Mein Weg ins Handwerk: Marcus Reinhardt, Tischler aus Weimar

Was hat Sie motiviert, den Beruf des Tischlers zu erlernen?

Das Tischlerhandwerk ist sehr traditionell und hat eine lange Geschichte. Dennoch muss man sich auch mit neuen Techniken und Technologien auseinandersetzen. Der Kontrast von Tradition und Moderne hat mich fasziniert.

Was gefällt Ihnen besonders am Handwerk des Tischlers?

Als Tischler muss man nicht nur handwerklich begabt sein, sondern auch kreativ und in der Lage, spezielle Lösungen für individuelle Kundenwünsche zu finden. Es macht Spaß, dabei immer etwas Neues zu lernen.

Was möchten Sie jungen Leuten mit auf den Weg geben, die sich für dieses Gewerk interessieren?

Macht es! Es macht selbst sehr stolz, wenn man sein erstes Werkstück in den Händen hält. Der Job ist nicht immer leicht, aber es ist toll, am Ende des Tages zu wissen, dass man etwas geschafft hat.

So werde ich Tischler

Ausbildungsinhalte:

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Be- und verarbeiten von Holz, Holzwerk- und sonstigen Werkstoffen sowie von Halbzeugen
  • Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen
  • Gestalten und konstruieren von Erzeugnissen
  • Planen und vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team
  • Einrichten, sichern und räumen von Arbeitsplätzen
  • Einrichten, bedienen und instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen, Anlagen und Vorrichtungen
  • Herstellen von Teilen und Zusammenbauen zu Erzeugnissen
  • Behandeln und veredeln von Oberflächen
  • Durchführen von Holzschutzmaßnahmen
  • Durchführen von Montage- und Demontagearbeiten
  • Instandhalten von Erzeugnissen
  • Kundenorientierung und Serviceleistungen
  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

Ausbildungsablauf:

  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Zwischenprüfung: Sie wird vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres durchgeführt, um den Stand der Ausbildung zu überprüfen.
  • Gesellenprüfung: Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung ab.