Arnstadt. Es wurde kein Interessent für das Werk gefunden. 57 von 100 Filialen hat die Arge Bäcker in Thüringen GmbH übernommen.

Der Produktionsstandort Arnstadt der insolventen Frischback-Kette wird zum Monatsende geschlossen. Das bestätigte gestern Insolvenzverwalter Rolf Rombach aus Erfurt dieser Zeitung. Es habe sich kein Interessent dafür gefunden.

Bis dahin würden die früheren Frischback-Filialen noch mit Backwaren beliefert. 57 dieser Filialen habe die Arge Bäcker in Thüringen GmbH mit Stand Mai übernommen. Wie viel es zum Abschluss des Insolvenzverfahrens endgültig sein werden, sei noch nicht genau zu sagen, da für einzelne Standorte derzeit noch über die Mietverträge verhandelt werde, ergänzte Rolf Rombach. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Mit den Filialen sollen nach MDR-Angaben auch rund 300 Mitarbeiter von Frischback übernommen worden sein. Der Insolvenzverwalter sprach Ende April in einer Mitteilung von rund 200 Mitarbeitern. Laut Rolf Rombach hatten aber auch gekündigte Frischback-Mitarbeiter Jobangebote von der Arge GmbH erhalten.

Die übernommenen Filialen der Frischback-Kette teilen sich die an der Arge beteiligten Backbetriebe untereinander auf und wollen diese dann unter ihrem eigenen Namen weiterführen. Darunter sind unter anderem das Backhaus Nahrstedt aus Meiningen sowie Helbing aus Leinefelde-Worbis (Eichsfeldkreis). In Gera hat bereits die Bäckerei Laudenbach vier Filialen übernommen.

Eine Anfrage dieser Zeitung bei der Arge Bäcker in Thüringen GmbH blieb gestern weitgehend unbeantwortet. Ein Sprecher von Helbing in Leinefelde-Worbis verweist darauf, dass sich die Beteiligten am Insolvenzverfahren darauf geeinigt hätten, bis zum Abschluss nichts mehr zu sagen. Auch eine Anfrage per Mail beim Backhaus Nahrstedt blieb ohne Antwort.

Die 1952 gegründete Bäckereikette Frischback, die Anfang Januar noch etwa 100 Filialen vor allem in Thüringen und 700 Beschäftigte hatte, stellte zu Jahresbeginn wie bereits 2017 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Gericht gab damals grünes Licht für das Sanierungsverfahren. Frischback soll nach Angaben des Insolvenzverwalters im April unter anderem vom Umsatzrückgang im Hitzesommer des Vorjahres betroffen gewesen sein. Zudem sei die geplante Zusammenlegung der Produktion mit der Logistik am Standort in Erfurt ins Stocken geraten.

„Mit der Übernahme der Frischbackfilialen wollen wir die Versorgung mit regionalen Bäckereiprodukten in Thüringen aufrechterhalten und auch das Verkaufsnetz unserer Arge-Mitglieder erweitern“, kündigte Geschäftsführer Tobias Helbing Ende April an. Damals bestand noch Hoffnung, auch den Produktionsstandort in Arnstadt verkaufen zu können.