Erfurt. Die Erfurter Industrie- und Handelskammer fordert eine Exit-Strategie von der Landesregierung. Es soll ein verbindliches Ende der coronabedingten Ladenschließungen in Aussicht gestellt werden.

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt hat auf ihrer Vollversammlung eine Corona-Exit-Strategie von der Landesregierung gefordert. In einem am Donnerstag verabschiedeten Papier werde eine verbindliche Perspektive für die von Schließungen und Einschränkungen betroffenen Firmen angemahnt, teilte die IHK am Freitag mit. "Dazu zählt insbesondere ein verbindlicher Öffnungstermin für geschlossene und eingeschränkte Branchen", betonte IHK-Präsident Dieter Bauhaus.

In einer "Agenda des Machbaren" verlangen die Unternehmen unter anderem, Schnelltests in Betrieben unterstützen. Viele Betriebe würden Schnelltests durch geschultes Personal für ihre Mitarbeiter anbieten und rechtssicher einsetzen, hieß es. Dafür müssten jedoch zuvor die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Eine Testpflicht wurde jedoch abgelehnt.

Insbesondere für die Veranstaltungswirtschaft müssten für den Neustart dringend schon jetzt Vorbereitungen getroffen und Richtlinien erarbeitet werden, hieß es weiter. Dazu gehöre auch, Bedingungen festzulegen, mit denen bei Sieben-Tage-Infektionszahlen von 50 und 25 Perspektiven ermöglicht werden sollen.

Spätestens zum 1. März sollte eine stufenweise Öffnung von Gaststätten und Hotels unter Einhaltung von Abstand- und Hygieneregeln anlaufen. Auch der Einzelhandel "als wesentlicher Bestandteil innerstädtischer Belebung" müsse wieder öffnen. Es solle lieber unter Einschränkungen geöffnet werden, als gänzlich geschlossen zu haben. Zudem forderten die IHK-Mitglieder die zunächst zeitweise Ausweitung der Ladenöffnungszeiten auch an Sonn- und Feiertagen, "damit der Einzelhandel wieder Tritt fassen kann und ausgefallene Umsätze kompensiert werden."