Jena. Quelloffenes System aus dem 3D-Drucker liefert so hochauflösende Bilder wie kommerzielle Mikroskope.

Ein junges Forschungsteam vom Jenaer Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT), der Friedrich-Schiller-Universität und dem Universitätsklinikum Jena hat einen optischen Baukasten entwickelt, mit dem sich Mikroskope für wenige hundert Euro selbst bauen lassen. Die sollen ebenso hochauflösende Bilder liefern wie kommerzielle Geräte, aber nur einen Bruchteil kosten. Mit quelloffenen Bauplänen, Komponenten aus dem 3D-Drucker und Smartphone-Kamera lässt sich das Baukasten-System UC2 (You. See. Too.) so kombinieren, wie es die jeweilige Forschungsfrage erfordert. Damit sei sowohl ein Einsatz in Schulen zur Ausbildung möglich, ebenso wie Langzeitbeobachtung lebender Organismen. Ein kontaminiertes UC2-Mikroskop ließe sich im Anschluss zudem einfach recyceln.

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Grundbaustein ist ein 3D-druckbarer Würfel mit einer Kantenlänge von fünf Zentimetern, in den Komponenten wie Linsen, LEDs oder Kameras eingebaut werden können. Mehrere solcher Würfel werden auf eine Grundplatte gesteckt. Geschickt angeordnet, entsteht aus den Modulen ein leistungsfähiges optisches Instrument. Selbst Nutzer ohne technische Ausbildung könnten dies für ihre Zwecke einfach umändern oder erweitern. Dahinter steht das Ziel, eine offene Wissenschaft zu ermöglichen. Dank der ausführlichen Dokumentation können Forschende überall auf der Welt, auch jenseits gut ausgestatteter Labore, Experimente reproduzieren und weiterentwickeln. Man wolle, so betont Benedict Diederich, Doktorand am Leibniz-IPHT, einen Paradigmenwechsel einläuten, in dem der wissenschaftliche Prozess transparent ist. Baupläne und Software archivieren die Forschenden auf dem frei zugänglichen Online-Repositorium GitHub, so dass jeder weltweit darauf zugreifen und die Aufbauten nachbauen kann.

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