Berlin. Nach der extremen Dürre von 2018 sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mehr als 90 Millionen Euro an staatlichen Nothilfen ausgezahlt worden.

Damit wurden 1113 landwirtschaftliche Betriebe in den drei Bundesländern unterstützt, wie das Bundesagrarministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Allein Sachsen-Anhalt bekam Mittel in Höhe von mehr als 56 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Bund-Länder-Programm bis zum Abschluss der Auszahlungen Ende 2019.

Thüringer Agrarberiebe erhalten bisher 13 Millionen Euro

Das ist den Angaben zufolge die zweithöchste Summe, die ein Bundesland erhalten hat. Nur in Brandenburg fielen die Hilfen mit rund 72 Millionen Euro noch höher aus. Die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen erhielten mehr als 21 Millionen Euro, die in Thüringen etwa 13 Millionen Euro. Noch laufende Klagen oder Widerspruchsverfahren sind in den Zahlen nicht berücksichtigt.

Ernteschäden 2018 erstmals Ereignis „nationalen Ausmaßes“

Insgesamt wurde den verschiedenen Regionen in Deutschland mit knapp 292 Millionen Euro an staatlichen Nothilfen unter die Arme gegriffen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die damaligen Ernteschäden im August 2018 als Ereignis „nationalen Ausmaßes“ eingestuft - und erstmals seit 2003 wieder Bundeshilfen wegen einer Dürre zugesagt.

Der Bund und 14 Länder stellten dann jeweils bis zu 170 Millionen Euro bereit. Schwelle für eine Unterstützung war, dass Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sind. Gerechnet worden war mit bis zu 10 000 betroffenen Höfen. Kein Interesse an Hilfsprogrammen hatten Rheinland-Pfalz und das Saarland angemeldet.